Sarines Stade

JGA in Hamburg | Philosophie & Fotografie

Am Wochenende war ich in Hamburg auf dem Junggesellinnenabschied einer Freundin aus der Schulzeit. Wer nur die Bilder sehen will, bitte scrollen. 😉

Ich weiß nicht, wie es euch mit dem Thema Junggesellinnenabschied geht, aber ich liebe sie. Und ich glaube, sie haben eine ganz wichtige und schöne Funktion. Damit meine ich natürlich nicht, der zukünftigen Braut einen letzten Abend in Freiheit zu bescheren. Darum geht es doch schon lange nicht mehr. Die Junggesellinnenabschiede, die ich in den letzten Jahren erlebt habe (mein eigener inbegriffen), waren einfach ein Zelebrieren von Freundschaft, von weiblicher Gemeinschaft und es geht um Selbstliebe.

Ein JGA ist schließlich eine Gelegenheit so richtig aufzutanken. Ich würde sogar behaupten, dass dafür gar kein großartiges Programm notwendig ist (macht aber trotzdem Spaß). Es ist einfach das Zusammensein unter Frauen, ganz losgelöst von einem zweckgebundenen Kontext. Mal gar nichts müssen oder wollen, außer es sich gemeinsam gutgehen lassen. Das nährt uns. Weil die meisten von uns es (noch) nicht verinnerlicht haben, dass das so wichtig ist, dass wir es in zu einem festen Bestandteil unseres Alltags machen.

Zugegeben, so ausgiebig wie bei einem JGA ist das ja auch nicht ständig möglich. Es ist vermutlich auch gar nicht nötig. Aber die Tatsache, dass bei jeder dieser Gelegenheiten früher oder später der Satz fällt „Das sollten wir eigentlich ab und zu auch mal einfach so machen“ und alle dann ganz eifrig zustimmen, spricht Bände über unsere Sehnsucht.

Es ist ein bisschen wie mit dem Valentinstag und Muttertag – klar wäre es toll, wenn wir unseren Liebsten an jedem Tag im Jahr die Wertschätzung entgegenbrächten, die sie verdienen (oder wenn schon nicht an jedem Tag, dann doch wenigstens an selbstgewählten Tagen). Aber, Hand aufs Herz, wenn es diese vorgegebenen Anlässe nicht gäbe, würden die meisten von uns es vermutlich einfach vergessen.

Was den JGA angeht, würde ich sogar so weit gehen zu sagen: wenn dieser Brauch nicht ritualisiert wäre, würden viele von uns es sich wahrscheinlich nicht gönnen. Denn beim Muttertag und beim Valentinstag geht es vor allem um unsere Wertschätzung anderen gegenüber. Das ist selbstverständlich, dass wir die ausdrücken. Das gehört sich so.

Auch wenn beim JGA die zukünftige Braut im Mittelpunkt steht, geht es bei diesem Brauch eben noch viel mehr um uns selber. Andere beschenken ist schön, das braucht uns Frauen niemand zu erklären, dazu muss man uns nicht ermahnen – wir sind darauf ausgerichtet, wir tun es ständig. Und nein, wir tun es natürlich nicht nur, weil wir uns dazu genötigt fühlen. Wir tun es gerne. Wir haben ja auch jede Menge zu geben und das ist toll.

Mehr geben ist nicht die Baustelle. Mehr empfangen, uns mehr selber beschenken – darin dürfen wir uns üben. Das wissen wir ja eigentlich auch, ich glaube nicht, dass ich euch hier etwas Neues erzähle. Junggesellinnenabschiede sind da einfach ein guter Anlass, uns selber zu erinnern. Und manchmal, wie in diesem Fall, sind sie auch gute Beweise dafür, dass unsere Entscheidung, etwas für unser eigenes Wohlbefinden zu tun, nicht auf Kosten der anderen gehen. Im Gegenteil.

Mehr als die Hälfte der Anwesenden hatten nämlich ihre Kinder allein mit den Papas Zuhause gelassen, einige zum ersten Mal. Nicht nur, dass Krisennachrichten ausblieben – manches lief sogar besser als gewohnt. Da wurde natürlich auch drüber gewitzelt, aber es geht ja nicht darum, infrage zu stellen, inwiefern wir (un-)ersetzlich sind. Es geht darum, uns daran zu erinnern, dass sich die Welt auch dann noch um ihre gewohnte Achse dreht, wenn sich unsere Welt mal um uns dreht.

20180414_09-42-26LinesJGA
10h: Brunch in der Zuckermonarchie in Hamburg.
20180414_09-56-26LinesJGA
Die Braut.
20180414_09-56-37LinesJGA
Aus gestreiften Strohalmen trinkt es sich irgendwie besser …
20180414_10-06-00LinesJGA
Warum der Laden so heißt? Tja, wir haben da mal eine Vermutung …
20180414_11-06-20LinesJGA
Statt so einer schicken Schärpe mit der Aufschrift Braut gab’s von uns „leider“ nur so einen dezenten Blumenschmuck. Sorry, Line!
20180414_11-09-42LinesJGA
Die Trauzeugin Ana, die das tolle Programm an diesem Tag organisiert hat.
20180414_11-22-13LinesJGA
Foto credit: Kathrin Denkler. Die zukünftige Braut ist nicht nur eine gute Freundin, sondern auch eine gute Fotografin.
20180414_11-24-28LinesJGA
Das Herz irrt nie, wie es dei 2raumwohnung so schön heißt. Schon gar nicht, wenn es aus so viel Glitzer besteht.
20180414_11-24-32LinesJGA
Die Zuckermonarchie setzt bei der Einrichtung eindeutig auf Instagrammabilität. We like!
20180414_11-25-07LinesJGA
Wartet, hier stehen noch Blumen, die ich noch nicht fotografiert habe!
20180414_11-24-45LinesJGA
Weiter geht’s!

20180414_11-37-21LinesJGA

20180414_12-18-28LinesJGA
Vor dem nächsten Programmpunkt mussten wir uns ein bisschen Mut antrinken.
20180414_13-38-41LinesJGA
Freundschaftsbändchen im 21. Jh.
20180414_13-40-18LinesJGA
Und was Line geknotet hat, das soll der der Mensch nicht trennen – so heißt das doch, oder?
20180414_14-12-13LinesJGA
„So gut wie ihr hat noch niemand Wanna be von den Spice Girls gesunden, ehrlich!“ – Ob der gute Mann vom Tonstudio das wohl zu allen sagt? Wir wollen’s ihm mal glauben …
20180414_20-18-05LinesJGA
Foto credit: Kathrin Denkler. Was macht man am Abend auf einem JGA in Hamburg? Na, lecker essen gehen natürlich. Jedenfalls in meinem Freundeskreis (habe ich ein Glück!).
20180414_20-18-30LinesJGA
Foto credit: Kathrin Denkler. Die Frau, die mir meinen JGA ausgerichtet hat. <3
20180414_20-19-35LinesJGA
Foto credit: Kathrin Denkler.
20180414_20-21-14LinesJGA
Foto credit: Carmen | Alles <3, liebe Line, für dich und deinen Liebsten. Möge es in deinem Leben immer Raum für alle deine Lieben geben: deine Jungs und deine Mädels und natürlich vor allem für dich.

Ich muss natürlich sofort an den JGA von La denken. Ganz anderes Milieu – Schäreninseln vor Göteborg im sonnigen Mai – aber gleicher „Auftankeffekt“: Weibliche Gemeinschaft eben. Und denn ich mir die Bilder anschaue, bin ich sofort wieder dort. Hach.

Gefallen dir meine Bilder? Organisierst du einen JGA und würdest ihn gerne von mir dokumentieren lassen? Oder einfach einer besonderen Freundschaft mal „die Krone aufsetzen“ mit einer gemeinsamen Foto session?

Hier gibt’s noch mehr Info.

Das wichtigste in Kürze:

Foto sessions ab 90 min.

Honorar 100€/Stunde

So-lange-wie-es-dauert-Paketpreis 450€

Interesse? Schreib mir einfach eine Nachricht.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.