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Gemütlicher Freitag | Bloggen, Bärlauchpizza, Sachen reparieren | Day in the Life
Willkommen zu einem gemütlichen Freitag. Bin relativ spät aufgewacht, aber an Tagen, wo ich keine Termine habe, macht mir das nichts. Dann folge ich einfach dem Fluss und wenn es dann Mittagessen um 15 Uhr gibt (so wie heute), dann ist das eben so.
Egal wann ich aufstehe, im Moment trinke ich morgens gerne heiße Zitrone mit Honig.
Als nächstes habe ich nach meinem Buchweizen geschaut, den ich gestern über Nacht eingeweicht habe, um ein Brot zu backen. Ich habe das Rezept neulich auf Instagram geteilt, da es aber so beliebt ist (sowohl bei mir als auch bei Freunden), wollte ich es auch noch einmal hier auf dem Blog teilen. Also habe ich die Gelegenheit genutzt und fleißig das Prozedere vom zweiten Tag fotografiert. Es ist von Natur aus glutenfrei und sowohl superlecker wie supereinfach. Freue mich schon, wenn ich es morgen backen kann. Das Rezept für das Buchweizenbrot findest du hier.
Dann war es Zeit fürs Frühstück. Erst dachte ich, ich habe nicht so wirklich Hunger (was bei mir morgens meistens der Fall ist), also habe ich nur eine Nektarine gegessen. Dann teilte mir mein Bauch mit, er habe es sich anders überlegt und wollte doch etwas mehr. Also habe ich den Frühstücksbrei gemacht, den ich vor kurzem entdeckt habe (sehr lecker, weil mit Amaranth – ich liebe den Geschmack davon!). Das mag ich so an solchen free-flow-Tagen: dass ich langsam sein kann und alles ewig dauern darf und es total in Ordnung ist. Früher habe ich mich nicht so leicht damit getan, mir dieses natürliche Tempo zu erlauben. Aber irgendwann bin ich dem gefolgt und habe festgestellt, dass dieser langsame Start und das Ignorieren der Uhr an der Wand mich nicht in eine Lethargie führt, die damit endet, dass ich den ganzen Tag vertrödle. Im Gegenteil, auf diese Weise baut sich bei mir eine Energie und eine Lust auf, Sachen zu machen. So wie heute.
Nach dem Frühstück bin ich dann erstmal mit dem Rad quer durch die Stadt gedüst (sorry, keine Bilder), um in Carstens Wohnung ein paar Werkzeuge und meine andere Schüssel zu holen. Denn zum Mittagessen wollte ich Pizza machen, hatte aber nur noch eine Schüssel hier, die ja nun mit Buchweizenteig belegt war. Auch wenn es manchmal nervt, sein Zeug zwischen zwei Wohnungen verteilt zu haben und hin und wieder falsch einzuschätzen, was ich gerade wo wirklich brauche: im Grunde fahre ich total gerne die Strecke zwischen den beiden Wohnungen durch die Stadt. Das verbindet mich irgendwie mit meiner Umgebung, mein Blick weitet sich und ich erinnere mich, dass es auch ein Leben jenseits meiner vier Wände gibt. Ich empfinde diese Fahrten also nicht als lästige Zeitverschwendung, sondern als etwas, dass mich im Fluss hält.
Wieder zurück. Als ich gerade Wasser für den Teig aufsetzen wollte, fiel mir auf, dass der Wasserkocher bei meiner Kochaktion gestern Abend ganz schön sein Fett weg bekommen hatte. An manchen Tagen schaue ich sogar über so etwas hinweg, aber wenn ich schon innerlich in Putztag-Stimmung bin (und das war ich heute), dann geht das nicht. Also erstmal her mit dem Natron und die Oberfläche damit einreiben und ein wenig einwirken lassen.
In der Zwischenzeit mit dem Teig anfangen. Hier ist sie übrigens, die Schüssel, die mir in dieser Wohnung fehlte.
Die Überlegung heute Pizza zu machen, war eine Konsequenz meiner Reste im Kühlschrank. Ich habe noch Unmengen an Bärlauchpesto (vom Vorjahr, ähem). Das verbraucht sich extrem langsam, weil ich normalerweise die meisten Mahlzeiten mit Carsten esse. Der keinen Bärlauch mag. Also sind meine Carstenfreien Tage quasi vorprogrammierte Bärlauch-Koch-Tage. Gestern Abend gab es Nudeln und es war am Ende noch recht viel Sauce übrig.
Auch wenn ich die Kombi mag – ich fragte mich, ob mir nicht noch etwas anderes einfiele. Da waren ja außerdem noch die zwei Mozarella, die vor zwei Tagen abgelaufen waren. So kam mir der Gedanke, dass ich doch Pizza machen könnte und statt der üblichen Tomatensauce eben Bärlauchsauce nehmen.
Der Pizzateig ist ein ganz gewöhnlicher (anders als das Buchweizenbrot ist er nicht glutenfrei). Ich schlage es immer in einem meiner Lieblingskochbücher nach: Junk Food på riktigt, ein schwedisches Kochbuch mit lauter Rezepten, wie man Junk Food von Grund auf selber macht. So was liebe ich ja! Ah, ich sehe gerade, das gibt es auch auf deutsch, hier.
So, in der Zwischenzeit konnte ich dann auch den Wasserkocher von seiner Fettschicht befreien. Natron ist wirklich eine feine Sache.
Der Pizzateig ist aufgegangen. Ich benutze übrigens immer Dinkelmehl, finde ich am leckersten. Ich habe dafür einen separaten Eintrag gemacht, mit dem kompletten Rezept, Schritt für Schritt. Du findest ihn hier: Bärlauchpizza Rezept.
Zwischendurch, also während ich gewartet habe, dass der Teig aufgeht, als die Pizza im Ofen war, etc. habe ich mich um den Blogartikel mit dem Buchweizenrezept gekümmert. Eine kleine Einleitung geschrieben, die Bilder hochgeladen, sortiert und eingefügt, suchmaschinenoprimiert, und zuletzt noch auf Pinterest geteilt. Davon, wie ich das alles gemacht habe, gibt’s keine Bilder. (: Also weiter mit dem Pizzateig.
Von diesem Teil bin ich übrigens auch sehr begeistert. Ich habe zwar ein großes Nudelholz, aber dieses kleine ist irgendwie besser geeignet, um direkt auf einem Backblecht etwas auszurollen. Habe es mal bei Carstens Mama entdeckt und mir daraufhin eines zugelegt. Gibt’s tatsächlich in so ziemlich jedem Supermartk – ich habe vorher nur einfach nie darauf geachtet.
Die meisten der Zutaten hatte ich bereits im Hause. Ich habe – neben der Hefe – nur noch ein paar Tomaten und Pepperoni gekauft. Irgendwie hatte ich Appetit auf scharf. Auch wenn ich selbst etwas Angst angesichts meiner Großzügigkeit beim Verteilen der Pepperoni hatte – ich habe es riskiert. Und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Das freut mich auch immer total, wenn ich so schön im Fluss bin – wie heute mit dem Schreiben des Rezept-Artikels – dann habe ich tatsächlich auch die Geduld, die Pizza so lange im Ofen zu lassen, bis der Käse schön knusprig ist. Beziehungsweise, ich vergesse einfach die Zeit und alles um mich herum, bis dann die innere Stimme sagt, „Schau mal in den Ofen“. Perfektes Timing! Wenn ich nichts tun würde, außer auf das Essen warten, dann hätte ich nie diese Geduld.
Ab jetzt wird es mit Bildern etwas spärlich, weil ich mich nicht beim Ausruhen auf der Couch (das mache ich gerne nach dem Essen an freien Tagen) und auch nicht beim Putzen fotografiert habe. Da hatte ich einfach keine Lust drauf, auf Bilder hier in diesem Post mit Putzutensilien, oder dem nur mäßig erfolgreichen Versuch, das Backblech endlich mal richtig sauber zu machen (ja, ich weiß, dass dir das aufgefallen ist).
Höchstens das hier mag ich noch mit dir teilen: ich habe endlich endlich die Schublade an meiner Kommode, bei der schon vor Ewigkeiten die Schrauben schlapp gemacht haben, repariert. Soll heißen: ich habe die Schrauben endlich festgedreht – was ja nun wieder möglich war, nachdem ich heute Mittag mein Werkzeug zusammen mit der Schüssel aus Carstens Wohnung abgeholt hatte. Ein bisschen wie bei Petterson und Findus, wo sie eine Geburtstagstorte für Findus backen wollen …
Vorher: eine „Augenwunde“, außerdem unpraktisch und natürlich sind kaputte Gegenstände kein gutes Feng Shui.
Umso größer das Gefühl der Befriedigung hinterher, wenn solche kleinen Dinge, die eigentlich ganz simpel sind, die man aber trotzdem vor sich her schiebt, endlich repariert sind.
Eigentlich hatte ich noch vorgehabt, ein paar Sachen auf Vinted zu stellen und meine ganzen Bilderrahmen zu sortieren, neu zu bestücken und aufzuhängen. Aber ich sah ein, dass das utopisch war. Wenn ich einmal in Schwung bin, habe ich immer ganz viele Ideen, was ich alles machen möchte. Mittlerweile kenne ich mich gut genug um zu wissen, dass es sinnvoll ist, mit dem wichtigsten anzufangen und es einfach als Bonus zu betrachten, wenn dann doch noch mehr geht. Nach dem Putzen musste ich jedenfalls mal raus. War im Ostpark.
Danach war es zu dunkel, um gescheite Vinted-Fotos zu machen. Und irgendwie war es auch genug. Ich hatte nur noch Lust, diesen Day-in-the-Life-Post zu schreiben und so den Tag noch einmal Revue passieren zu lassen. Es hat mir wirklich gut gefallen, mein Leben mal wieder auf diese Weise zu dokumentieren. Es stimmt schon, wenn ich für den Blog fotografiere, dann mache ich mir mehr Gedanken, wie alles denn so aussieht. Aber ich nehme das gar nicht als negativ wahr, sondern im Gegenteil, es erhöht irgendwie meine Wertschätzung für mein Leben. Vermutlich, weil es macht, dass ich alles viel bewusster wahrnehme und einfach etwas langsamer bin, weil ich den richtigen Kamerawinkel finden will, etc.
Wenn ich mich so selbst durch den Tag auf dieser „Metaebene“ begleite, dann führt das nicht dazu, dass ich unzufrieden bin, weil ich denke, dass mein Leben irgendwie anders aussehen sollte. Es lässt mich vielmehr spüren, wie erfüllt es ist, gerade in den kleinen Details. In der Wissenschaft wächst ja die Einsicht, dass das Beobachten das Experiment bereits beeinflusst. So ist das auch mit dem Leben. Und es ist sehr schön.
Ich kann es dir sehr empfehlen, das auch mal auszuprobieren (falls du es nicht sowieso schon tust).
Alles Liebe,
Sarine
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7 things about me | The VBA Part 3
So this is me jumping through the final hoop of the Versatile Blogger Award, according to which I am supposed to „tell the person who nominated you 7 things about yourself“. Katey, since this one’s for you, I am responding to a couple of things you said about yourself in your post:
- I cannot keep things short, which you probably have figured out by now, watching me turn this VBA thing into a three post series.
- I, too, love to travel, which I am doing right now. Your home country New Zealand is actually up next after Oz.
- I have been blogging on and off since I was 18. I used to delete my old blogs, though, when I started over. Don’t feel the need to erase the past anymore, although I don’t feel the need to relive it, either. I think it’s good that it is where it is. In my life but, well, in the past.
- I know the feeling of being in situations that require you to be more social than you feel comfortably with. For me it really depends on the situation and the people. I think I am naturally best at expressing myself in writing. When it comes to talking, it’s easier for me when I only have one person in front of me. For me realizing that what we all want most is being seen was really a helpful epiphany. Because suddenly I realized that not all situations require me to be that extrovert I thought I should be. They mostly require me to do what I am good at and more comfortable with anyway: listen to the person in front of me.
- I totally get the love/hate relationship when it comes to technology, especially social media. I’ve come to realize that how I use it makes all the difference. I have come to terms with the fact that I have different phases: sometimes I am more interested in producing content rather than reading what others have to say. Sometimes, when I do want inspiration, I find it there. Then there’s that tricky stage where I am about to dive into something new but seeing other people doing their thing just makes me envious. I have come to appreciate that envy, because I believe it’s pointing me to what I would like to do but am denying myself. Right now I am discovering the aspect of using social media to actually connect with others. Curious to see where that will lead … I thought this was pretty cool, seeing what an effect you had on me with your nomination, even though we’ve never met. Thanks for reaching out!
- I love homemade ice-cream so much that I find it worth mentioning on here. I love peanut butter just as much. I am in this small town right now where the organic food store actually has peanut butter ice-cream that they seem to be making themselves!
- I am going to count number 6 as two items, just so that I can wrap this up now and go get some of that ice-cream before I start packing my stuff to go to Melbourne tomorrow. Oops, I guess there’s my number 7: this is a scheduled post, which I normally don’t like. But sometimes we just have to succumb to the reality of things, right? That it’s probably a little over-kill to post three blogs on this VBA thing in one day.
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On being needy and recognizing our needs | The VBA Part 1
Something very nice happened to me: I was nominated for the Versatile Blogger Award, by Katey from femenish.com. It’s a little funny because the other day when I checked out her blog, I saw that she had written a post on having been nominated for a blogging award, and how it was such a pleasant surprise for her, since she’d only been blogging for a month. That triggered me because I have been blogging for four years (on and off, but still) and I have never been nominated for anything! So I kind of just shut my computer before I even finished reading that post. If I had continued reading, I would have seen that Kat had nominated me.
I thought, „Oh, this is just your insatiable need for others‘ validation when you should be the one appreciating your own worth. Work on that instead of hoping that someone else will come along and tell you how wonderful you are.“ And I do believe that’s true, others‘ approval will never fill our need to feel good about ourselves and what we do, if we can’t also feel that within ourselves. But here’s the thing: I have a tendency to dismiss entire concepts pretty hastily when there’s really only bits that need adjusting.
When I received a message from Katey telling me that she’d nominated me, of course that made me happy, but I was still feeling conflicted about this. Part of me was going „These type of blogger awards are dumb, it’s just people telling other people how great they are in hopes of having others tell them how great they are. That’s what’s so annoying about social media, so little of what is shared is genuine appreciation or shared from wanting to inspire or be of service, most of it is just a cry for approval from others“.
Accepting that you need others, and that others do want to support you is a greater experience than trying to play the lone wolf
Usually that’s where I close that topic but that day a new voice spoke up, and suddenly the conversation in my head took on a different spin:
„People cheering others on, and wanting others to cheer them on – what is so dumb about that? It’s really wonderful actually because, guess what, if you’re waiting for the day where you become this island, where you don’t need anybody else anymore, nobody’s opinion affects you, you’re fully self-sufficient, that day will never come. And besides, why would you even want that? Being needy is part of the human experience, and yes, it’s great to be aware that others can’t fill the hole of low self-esteem, but whatever happened to kindness towards yourself? Maybe accepting your neediness and appreciating that others encouragement means something to you, and that it exists, maybe that is a much greater experience than that lone wolf thing you’ve been trying to pull off.“Suddenly I could understand why the neediness I so often observed on social media had bothered me so much (and also: why I was seeing it everywhere). It was my own neediness, or rather: my rejection of the fact that I, too, need other people’s support and encouragement.
We can’t dump our issues on others but if we are willing to deal with them ourselves, there are ways for others to support us
I believe that it takes both: we can’t just take our baggage and dump it on somebody. That always backfires, either immediately when we are disappointed that we didn’t get the reaction we hoped for or in the long run. If we find someone who is willing to take our crap and bear it for us, we will eventually be forced to deal with guilt and a sense of powerlessness. But if we are willing to do the work it takes to deal with our own issues, then there are ways for others to genuinely support us. If we turn to others, not blackmailing them emotionally to save us but rather communicating honestly what we’re dealing with, that gives others a chance to be there for us, not as the hostage of our emotions but as our witness.
Being your own witness is the first and most important step. I also know that sometimes it’s not enough for me to see my own mess. I need for at least one friend (or a friendly person) to see it, too. Not to do anything about it – just seeing it, that is all the doing it takes. I don’t think we can or should get rid of that need. It’s usually the attempt to do so that turns us into that annoying needy person. The emotions we’re trying to bottle up (so that we don’t burden others) are forcing their way out and blow up in someones face. And sometimes we have to be ok with that, too.
Here’s to cheering each other on, and here’s to witnessing ourselves and others in all our glory and all our mess. Here’s to knowing that we need each other and knowing that we also have something to offer each other.
Thank you, Katey, for cheering me on with this nomination!
That’s rule #1 btw: when you’re nominated for the Versatile Blogger Award, thank the person who nominated you. In the spirit of keeping things a little not so extremely long anymore, I divvied up this blog post on the VBA. So, if you want to know what this award is about, which 15 bloggers inspire me (that’s rule #2 btw), and which 7 things I want Katey to know about me (rule #3), I have two more posts coming up on each of those. I can hardly believe that this turned into such a big thing but it did! It took me several days just to write the post about which bloggers inspire me. My own „fault“ since I wanted to write a little about what inspires me about them – now I know why that’s not in the rules. It’s extremely time-consuming! But I this was the most important part to me, so no regrets for making that time.