• Sarines Amritabha

    Meine Woche in Worten & in Bildern | 27. Jan – 03. Feb

    WAS MICH DIESE WOCHE INSPIRIERT, BESCHÄFTIGT UND BEGLÜCKT HAT

    Heute lässt sich mein Wochenrückblick nicht so leicht in Text & Bild trennen, also versuche ich es erst gar nicht. Wer nur Bilder schauen mag, scrollt einfach. 🙂

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    RAUMGESTALTUNG // MUSCHELHÄUSER // OMBRÉ-WÄNDE

    Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist, rumzuspinnen und mir innerlich Wohnräume zu gestalten. Ganz egal ob eistierende, die ich aber selber nicht bewohne oder ausgedachte. Sollte ich jemals in die Situation geraten, ein Haus einrichten zu müssen, das wie eine Muschel geformt ist und an einem Strand liegt, zur Hälfte in die an den Strand grenzende Felswand gebaut – ich bin bereit!

    Keine Muschelhaus-Zeichnungen, aber Wohnräume skizzieren liebe ich.

    Bis ich in eine Muschel ziehe dauert es vielleicht noch einen Moment, aber hatte ich diese Woche eine andere einrichtungstechnische Einsicht: wenn ich das nächste Mal ein Zimmer zu streichen habe, wird es Ombré-Wände geben! Auch wenn das ein Trend ist, der jetzt nicht mehr soooo taufrisch ist und er vermutlich zu den Dingen gehört, die man bald wieder über hat. Manche Sachen muss man einfach trotzdem machen.

    Ombréwall
    via https://www.behr.com/colorfullybehr/paint-ombre-wall/

    MALEREI // NÄCHTLICHE SPIELEREIEN

    Nachdem ich eine ganze Weile lang Ombré-Inspiration auf Instagram gescrollt hatte, packte es mich dann und anstatt ins Bett zu gehen, saß ich plötzlich am Schreibtisch und habe schonmal auf kleiner Fläche losgelegt. Voilá:

    https://youtu.be/phOWrTo1d80

    https://youtu.be/jYNO1FPA5WA

    https://youtu.be/_-8iT1lm1bE

    ILLUSTRATIONEN // SCHAMANISCHE BLUMEN & DER SCHÖPFERGEIST AMRITABHAS

    Überhaupt bin ich sehr zufrieden damit, wie gut es mir in der vergangenen Woche gelungen ist, der Kreativität Raum zu geben:

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    Meine Blumenmandalas haben gerade eine schamanische Phase. Die erste ist meine schamanische Seelenblume, die zweite ist eine Friedensblume.

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    Und auch wenn die Zeichnung des Schöpfungsgeistes von Amritabha schon ein paar Monate alt ist, kam mir diese Woche endlich die zündende Idee, wie ich die Sache mit dem Rahmen lösen könnte (ich zeichne doch immer so bis an den Rand): ich habe das Bild einfach auf das Passepartout ausgedehnt. Und während ich so zeichnete, kamen mir auch gleich noch Lösungen für andere Themen, die mich gerade beschäftigen.

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    SELBSTSICHERHEIT // ERLAUBNIS, DIE DINGE IM EIGENEN TEMPO ZU MACHEN

    Mitte der Woche war mal wieder bewusst runterschalten angesagt. Ich bin so dankbar für meine Selbständigkeit. Die erlaubt es mir, dass ich Dinge in meinem Tempo machen kann – und vor allem, dass ich nicht Stunden irgendwo absitzen muss oder so tun, als sei ich super-beschäftigt, wenn es in mir irgendwo hakt. Ich kann dann einfach das tun, was ich weiß, dass es wahr und richtig und wichtig ist: die Dinge langsam angehen, das machen, von dem ich spüre, dass es tatsächlich gerade wichtig ist, auch wenn es scheinbar erstmal nichts mit meiner Arbeit zu tun hat. Ich werde jedes Mal dafür belohnt, nämlich indem dann plötzlich die Energie für die „richtige“ Arbeit so aufgebaut ist, dass sie wie von selbst von der Hand geht, anstatt dass ich mich durchquälen muss.

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    PHILOSOPHIE // CHRISTINA VON DREIEN // WARUM FREUDE WIRKLICH WICHTIG IST

    Viele meiner Erkenntnisse bzw. Vertiefung von Erkenntnissen der letzten Zeit haben die Christina von Dreien-Interviews ausgelöst. Sie sprechen die Philosophin in mir an und haben mich sehr bestärkt, Freude in meinem Leben zur obersten Priorität zu machen. Ich gehöre ja zu den Menschen, die Dinge leichter annehmen können, wenn ich sie verstehe. Dass Freude wichtig ist, ja, das ist natürlich nichts Neues. Aber bei CvD stieß ich auf diesen Satz, der mir plötzlich lauter Puzzleteile an den richtigen Platz fallen ließ:

    Die Lösung für jedes Problem ist Frequenzerhöhung.

    Sie erklärt, dass die Lösung eines Problems nie auf der eben zu finden ist, sondern immer auf einer höheren Schwingungsebene (wo das Problem dann genau genommen einfach aufhört zu existieren). Und das leuchtete mir sofort ein. Wer kennt das nicht: man will unbedingt eine Situation/ein Problem lösen – und die Lösung kommt erst in dem Moment, wo man sich etwas ganz anderem zugewendet hat, das Problem sozusagen vergessen.

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    Und was erhöht Schwingung, wenn nicht Freude? Als mir dieser Gedanke kam, wurde mir sozusagen die „ökonomische Wichtigkeit“ von Freude bewusst. Dass es überhaupt nichts mit Realitätsflucht oder Verantwortungslosigkeit zu tun hat, wenn ich keine Lust auf Problemewälzen habe, sondern, das Beste, was ich tun kann, um etwas zu lösen.

    Falls ihr CvD noch nicht kennt und euch für eine ganzheitliche Sicht auf die Themen dieser Zeit interessiert, kann ich euch ihre YouTube-Interviews empfehlen. Zum Einstieg die Geschichte der 17-jährigen Schweizerin:

    NOCH MEHR KUNST // JONNA JINTON // DER KLANG DES EISES

    Eine weitere Inspirationsquelle ist seit einiger Zeit die Schwedin Jonna Jinton. Ich liebe vor allem ihre Fotografie und ihre Malerei. Besonders berührt hat mich das Video, das sie diese Woche veröffentlicht hat, bzw., der Klang. Sie hat das „singende Eis“ aufgenommen, eine Art meditative Klang-Collage daraus gemacht und mit Bildern von eben jenen gefrorenen Gewässern zu einem Video geschnitten. Habe es mir schon mehrfach angehört – dabei ist das Teil eine Stunde lang!

    FROHES NEUES

    Schon seit Freitag fühlt sich alles irgendwie so neu an. Dann stellte ich „zufällig“ fest, dass sowohl mit diesem Neumond (morgen, Montag) nach dem Mondkalender das neue Jahr beginnt, als auch, dass in China heute Neujahr gefeiert wird. Und auch wenn das neue Jahr für mich schon gut begonnen hat, kamen mir in den letzten Tagen noch ein paar Ideen und Impulse, die mir irgendwie das Gefühl gaben, dass sich jetzt nochmal Weichen gestellt haben und Ding erst so richtig ins Laufen kommen. Geht euch das auch so?

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    GEMEINSCHAFT // DHUNI // BHAJAN-SINGEN

    Am ersten Sonntag im Monat ist hier auf Amritabha (und in vielen anderen Lichtzentren auch) Dhuni. Das ist eine Feuer-Zeremonie, die Himmel und Erde verbindet und (wie eigentlich alle Feuer-Zeremnien) sehr reinigend ist. Sie befreit von Altlasten, die man dem Feuer übergibt. Ich habe ein bisschen von der heutigen Zeremonie aufgenommen und meiner Instagram-Story geteilt (= ist 24h auf meinem Instagram-Konto zu sehen, einfach auf mein Profilbild klicken, dann erscheinen die Clips).

    Zu der Dhuni-Tradition auf Amritabha gehört, dass man danach noch ein wenig Gemeinschaft mit Croissants und Kaffee genießt und Bhajans singt (Bhajan kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Verehrung mit Musik und Gesang“).

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    Nachdem es beim letzten Mal so schön war, hat mein Mitbewohner Jaruh den Vorschlag gemacht, dass wir an diesem Sonntag mal etwas länger als die übliche halbe Stunde singen könnten. Der Vorschlag kam gut an, sogar die Musikerin Devi Ma Lee, die auf dem Sommerfest singen wird, kam extra dafür angereist. Auch hier habe ich ein bisschen aufgenommen und meiner Instagram-Story geteilt.

    Devi Ma gab uns noch eine kleine Solo-Zugabe nach dem Bhajan-Singen, im Foyer.

    Der gemeinschaftliche Dhuni-Sonntag endete mit leckerem Mittagessen, für das alle etwas mitgebracht hatten.

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    So auf allen Ebenen inspiriert, genährt und erfüllt, startet es sich leicht in das neue Jahr und die neue Woche. Ich freue mich jedenfalls darauf. Ich habe das Gefühl, das hier wird eines von den richtig guten Jahren.

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  • Sarines Amritabha

    Woran Projekte in Wahrheit scheitern und wie sie wirklich gut laufen | Meine Woche in Worten

    Ich habe das Gefühl, jeder Tag ist eine einzige Wundertüte mit neuen Erkenntnissen. Was ich ganz toll finde! Und inzwischen sind es so viele, dass ich mich endgültig von der Vorstellung verabschiedet habe, alles davon dokumentieren und teilen zu können. Vor allem beim Spazierengehen könnte ich ständig stehen bleiben, um eine neue Einsicht schnell ins smart phone einzutippen, in dem Wunsch, dass es als Gedankenstütze dient, dass ich das Ganze einfach später ausformulieren und daraus einen Blog (oder wenigstens einen Facebook-Post) machen könnte.

    Wie gesagt, ich habe eingesehen, dass ich mich wohl besser von dieser Vorstellung verabschiede. Also probiere ich heute etwas Neues aus: ich nehme mir eben nicht vor, meine Notizen zu den Erkenntnissen der vergangenen Woche durchzugehen und „abzuarbeiten“. Stattdessen nehme ich mir einfach Zeit, um einen Blog zu schreiben – im Vertrauen, dass das, was wirklich geteilt werden möchte, mir jetzt durch die Finger fließt und euch dann als Sonntagslektüre dient. Ich schreibe diese Zeilen am frühen Samstag Nachmittag, und die Vorstellung gefällt mir – einen Blog für den Sonntag Vormittag zu haben, den ihr dann gemütlich beim Frühstücken und Abhängen lesen könnt.

    Also, was mir total unter den Nägeln brennt mit euch zu teilen ist ein wiederkehrendes Lieblingsthema: die Frage, ob es wichtiger ist, Dinge „richtig“ zu machen – oder sie eben zu machen. Diejenigen von euch, die mich kennen, wissen, dass meine Antwort ein Elizabeth-Gilbert-Zitat ist (jedenfalls ist mir dieser Ausdruck bei ihr zum ersten Mal begegnet): done is better than good. Erledigt ist besser als gut.

    Ich hole mir dieses Zitat immer wieder ins Bewusstsein, wenn ich gerade mal wieder auf dem Weg bin, mich in Perfektionismus zu verstricken. Denn das ist genau dieses Phänomen: wenn wir es „richtig“ oder „besonders gut“ machen wollen, dann laufen wir Gefahr überhaupt nicht fertig zu werden. Weil uns dann noch dies stört, jenes fehlt und erstmal muss dann doch vielleicht noch …

    Also, absolut, für manche Dinge gibt es tatsächlich Zeitfenster – aber die spüre ich immer daran, ob ich Lust habe, etwas zu tun, oder eben nicht. Da gilt es dann manchmal auch, sich irgendwann komplett von einem Vorhaben zu verabschieden, wenn deutlich wird: da habe ich einfach grundsätzlich keine Lust zu, ich dachte nur ich sollte …

    Wenn man einmal die Kraft des „Einfach machen“ entdeckt, dann ist es, als wäre man durch den Spiegel in ein Wunderland geschlüpft.

    In der vieles, was lange nur zäh bis gar nicht ging, auf einmal ganz leicht fließt! Die eigentliche Herausforderung ist der Schritt davor. Es erfordert nämlich, dass wir unsere Vorstellungen, wie etwas zu sein/funktionieren hat, loslassen. Wir sollten sie uns zwar gestatten, unbedingt, denn da steckt ja sozusagen der Wunsch drin, der das Ziel vorgibt. Aber dann eben loslassen.

    Beispiel Nr. 1 Der Online-Shop | Warum’s erst nicht lief und dann doch

    Mein bestes Beispiel ist mein Etsy-Shop, um den ich lange einen Eiertanz veranstaltet habe, weil … ach, ich weiß schon gar nicht mehr. Wegen mehrerer Anläufe, die frustrierend waren, wegen Vorstellungen, wie ich den zu füllen und bedienen hätte, was dabei heraus kommen sollte … Es kam dann auch der Moment, in dem ich mich fragte, ob ich das Ganze nicht besser lassem sollte. Und da wurde mir plötzlich klar: nein! Ich wollte den Shop, aber eben nicht aus den Gründen, die ich mir eingeredet hatte.

    Ich wollte den Shop nicht, weil mir das unglaublich lukrativ erschien, sondern einfach weil ich nunmal einen haben wollte. Weil ich Etsy einfach toll finde und den Wunsch hatte, Teil dieser Welt des handgemachten Zaubers zu sein. Denn genau das bin doch ich! Als ich mir das eingestand, ging es plötzlich leicht und ohne Druck. Ich hatte keine Erwartungen mehr an mich, wie schnell ich daran arbeiten würde, und was dabei (kurzfristig) finanziell heraus kommen sollte. Es war einfach eine kleine Spielerei, die ich mir gönnte.

    Mein Etsy-Shop ist für mich ein Beweis, dass es einfach mehr Spaß macht, Dinge zu tun, die man gerne tun möchte, als es zu lassen. Dass die Freude nicht vom Rückfluss abhängt, den der Verstand sich ausrechnet, sondern daher kommt, dass wir sagen können „Das habe ich gemacht“. Perfektionismus ist der Nummer-1-Killer von „Ich habe das gemacht“.

    So richtig deutlich, dass es um dieses „Ich habe das gemacht“ geht, wurde mir, als ich ein Silke-Schäfer-Video (eine Astrologin) anschaute, in dem sie auf eine Studie verwies, derzufolge Menschen auf dem Sterbebett nicht darüber nachdenken, was sie in ihrem Leben alles „richtig“ oder „falsch“ gemacht haben, sondern das bedauern, was sie alles nicht gemacht haben.

    Mir war sofort klar: das stimmt, genau darum geht’s. Und deswegen ist es eben so schade, wenn wir uns Dinge verwehren, aus dem Glauben heraus, dass wir doch gar nicht gut genug darin seien.

    Beispiel Nr. 2 (K)Eine Webseite | Wie es dazu kommt, dass wir mit gar nichts dastehen, wenn wir ganz viel wollen

    Dann musste ich an einen meiner Kunden denken, dem ich vor einiger Zeit eine Webseite gestaltet habe. Er wollte seine Inhalte alleine zusammenstellen und sich dann melden. Jedes Mal, wenn wir uns sprachen, wirkte er schuldbewusst (dabei spielt es für mich ja eigentlich keine Rolle) und erklärte mir, dass er erst noch dies oder jenes müsse, oder dass etwas dazwischen gekommen sei … und mir tat der gute Mann einfach nur leid, denn effektiv bewirkte sein hoher Anspruch an sich selbst ja nur, dass er mich zwar bezahlt, aber trotzdem gar keine Webseite hatte.

    Ich bot ihm schließlich an, ihm auch mit den Inhalten zu helfen. Tatsächlich könnte die Webseite innerhalb von kurzer Zeit veröffentlicht werden – nicht, weil ich notwendigerweise mehr Fachkenntnisse über die Inhalte habe, sondern weil so ein Termin bewirkt, dass man sich hinsetzt und die Dinge einfach macht. Und natürlich ist es leichter, wenn ein geschultes und wohlwollendes (!) zweites Paar Augen die eigenen Texte überprüft und erkennt, wo es tatsächlich noch etwas zu klären gibt – und wo die Selbstzweifel einfach unberechtigt sind.

    Gemeinschafts-Projekte | Es ist nicht unbedingt das „Nein“, dass uns blockiert

    Wir stehen uns nicht nur selbst im Weg, wenn wir an Vorstellungen festhalten, wie etwas auszusehen/abzulaufen hat. Kollaborationen und Gruppen-Projekte lassen sich so mit Leichtigkeit komplett lahmlegen. Es braucht tatsächlich nur sehr wenig, damit genau das eintritt. Man könnte meinen, es ist das Veto einer oder mehrer Personen, das entscheidet, ob etwas stattfindet oder nicht. So habe ich das lange selbst gesehen. Dass ein „Nein“ zwangsläufig ein Aus ist. Inzwischen habe ich eine andere Beobachtung gemacht: das „Nein“ ist nicht so sehr der kritische Punkt, sondern die Bereitschaft aller am Entscheidungsprozess beteiligten, anzuerkennen dass eben alle, die involviert sind Bedürfnisse haben. Dass diese berücksichtigt werden müssen, damit eine positive Entscheidung, die zu Handlung führt, getroffen werden kann.

    Im Grund funktioniert es genauso, wie wenn wir alleine an unseren Projekten basteln und merken, es will einfach nicht so gelingen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das bedeutet nicht, dass es nicht geht, es bedeutet nur, dass wir unsere Vorstellungen ziehen lassen müssen und uns für Möglichkeiten öffnen, die tatsächlich funktionieren. Ein „Nein“ bedeutet nicht immer „Nein, ich will das nicht“. Es bedeutet vielmehr „Nein, ich möchte das anders, als du es vorschlägst“. Und dann ist die entscheidende Frage: ist es wichtiger, dass es so läuft, wie wir uns das vorgestellt haben – oder ist es wichtiger, dass es überhaupt läuft?

    Beispiel 3 (K)Ein Hauskauf | Warum ich mein Traumhaus erst bekam, als ich mich davon verabschiedete

    Wenn es uns gelingt, darauf zu vertrauen, dass es eine Lösung gibt, die die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt, dann werden wir ganz schnell überrascht: ich erinnere mich zum Beispiel an den Hauskauf mit meinem damaligen Partner. Ich war sofort verliebt in das Haus, 100%ig überzeugt, dass es Das Haus Und Kein Anderes war – das einzige Problem (laut mir) war, dass er das einfach nicht sehen wollte und mit tausend Einwänden kam. Ich fühlte mich ernsthaft verzweifelt und war voller Wut, dass diese unmögliche Person, die mich doch lieben sollte, mir diesen Traum kaputt zu machen schien! Bis mir klar wurde: wenn es das richtige Haus FÜR UNS BEIDE sein sollte, dann mussten wir beide das so sehen.

    Und da das offensichtlich nicht der Fall war, konnte es also nicht Das Haus sein, so schwer mir das fiel es anzuerkennen. Resigniert sagte ich also „OK, dann lass uns die Verkäufer nicht länger hinhalten, wir sagen Bescheid, dass wir nicht interessiert sind und schauen weiter“. Was dann passierte? Wir kauften das Haus. Nachdem ich ablassen konnte davon, meinen Partner zu zwingen, die Dinge wie ich zu sehen, konnte er das gleiche tun. Seine Sicht war plötzlich frei für alles, was ihm auch am Haus gefiel und dass seine Anmerkungen das nicht aufwogen.

    Es ist ganz egal, ob es die großen oder die kleinen gemeinsamen Entscheidungen sind – sie scheitern gleichermaßen, sobald wir nicht bereit sind, den Bedürfnissen aller Beteiligten gleichermaßen Raum zu geben – und zwar unabhängig von fachlicher Kompetenz. Das ist einer der wichtigsten Aspekte für mich aus dieser „Erkenntnis-Serie“: Kein Experten-Status auf irgendeinem Sachgebiet trumpft die menschlichen Bedürfnisse.

    Beispiel Nr. 4 Texte zusammen schreiben | Worauf es wirklich ankommt

    Ein solcher Aha-Moment war für mich, als eine Veranstaltung mit einem Freund organisierte. Ich hatte – meiner Meinung nach – den perfekten Text geschrieben (ich muss es ja wissen, schließlich bin ich Autorin, Journalistin, Akademikerin, blablabla). Als dieser Freund dann – zu meinem Erstaunen – sich nicht vor Begeisterung überschlug, sondern es doch glatt wagte, meinen Text zu kritisieren, war ich erstmal ziemlich angefressen. Mein erster Gedanke: „Och nö, jetzt werden wir hier Stunden zubringen, den Text zu zerpflücken und es wird eine Katastrophe, weil der doch von Texten keine Ahnung hat! Da habe ich keinen Bock drauf.“

    Zu dem Zeitpunkt war ich immerhin doch etwas geübt darin, für mich selber vom Perfektionismus mehr und mehr abzulassen und einfach öfter darauf zu vertrauen, dass das Ergebnis meiner Mühen nicht immer so aussieht, wie ich mir das erhoffe, dass sein eigentlich Zweck aber doch immer gut genug erfüllt (bzw. meist sogar besser, als gedacht). Also seufzte ich einmal innerlich und sagte mir „Ok, neues Ziel: ich will einfach nur so schnell wie möglich mit dem Text fertig werden, dass wir die Veranstaltung ausschreiben können“. Das Ende vom Lied war, dass der Text, den wir gemeinsam verfassten, tatsächlich richtig gut war – und zwar nicht nur ok-genug-um-ihn-zu-veröffentlichen-Gut, sondern besser-als-mein-ursprünglicher-Text-Gut.

    Mir wurde mein Hochmut so richtig schön bewusst: mein Mit-Veranstalter mochte kein Autor gewesen sein, aber weshalb sollte er nicht (wie übrigens jeder Mensch!?) ein Gespür dafür haben, was gut klingt? Und warum sollte es da nicht eine Überschneidung mit meinem eigenen Gespür geben?

    Ich glaube, das ist der Kern: wir dürfen uns zum Einen darin üben, darauf zu vertrauen, dass es unsere eigene innere Stimme uns nicht betrügt. Dass wir ihr mehr Raum geben dürfen, dort, wo uns unsere Vorstellungen in die Irre führen. Und gleichzeitig dürfen wir uns darin üben, darauf zu vertrauen, dass das bei anderen genauso funktioniert, wie bei uns. Dass auch sie so eine innere Stimme haben. Und das ist für mich das Wunder des Gemeinschafts-Geistes: wenn wir darauf vertrauen, dass, wenn unsere Stimmen sich zu widersprechen scheinen, es eine weitere Lösung gibt. Und dass dabei eben kein Kompromiss herauskommt, der bedeutet, dass alle gleichermaßen unzufrieden sind. Sondern eben etwas viel Schöneres, etwas, dass alles übertrifft, was jedeR einzelne sich zu Beginn vorstellen konnte.

    Ich bin jedenfalls voller Begeisterung und Entschlusskraft. Mich in meinen eigenen Projekten öfter darauf einzulassen, Dinge zu tun, als sie bleiben zu lassen, wenn sie nicht meinen Vorstellungen entsprechen wollen. Mich noch öfter daran zu erinnern, dass der Spaß an Gemeinschaftsaktionen darin liegt, gemeinsam herauszufinden, wie sich etwas umsetzen lässt, anstatt etwas „durchzusetzen“ und andere von der eigenen Sicht zu überzeugen.

    Ich habe in der vergangenen Woche, als diese Dinge in mein Bewusstsein kamen, ein Video dazu aufgenommen. Der Inhalt ist mehr oder weniger der gleiche wie der dieses Textes, aber ich poste es hier trotzdem unter dem Text. Ich finde, Energie kommt in Videos so unmittelbar rüber – und das hier habe ich in diesem richtig schönen Aha-Moment-Bliss aufgenommen. Außerdem habe ich ja beschlossen, lieber Sachen zu machen als sie bleiben zu lassen.

    Ich wünsche dir einen gemütlichen Sonntag und uns allen, dass wir uns mehr für die Wunder öffnen, die der Verstand nicht planen oder kontrollieren kann. An jedem Wochentag.

    Alles Liebe,

    Sarine

    https://youtu.be/EMjB7O_VjNQ

     

  • Sarines Lieblingsrezepte,  Sarines Stade

    Löwenzahngelee | Rezept & Küchenphilosophie

    Für Rezept und Bilder bitte scrollen, für Küchenphilosophie einfach am Anfang anfangen. 🙂

    Mir ist kürzlich erst wieder einmal bewusst geworden, wie sehr Veränderung zu meinem Wesen gehört. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich gehe immer wieder durch Phasen, in denen ich mich nach Beständigkeit sehne – danach, endlich anzukommen. Einen Ort oder gar ein Leben zu haben, der/das sich nach „für immer“ anfühlt (das ist für meinen Verstand die Definition von „angekommen“). Und dann, wenn ich mich angekommen fühle, erwacht bald wieder die Sehnsucht nach Veränderung in mir und ich werde manchmal richtig von Beklemmungsgefühlen heimgesucht und der Angst, festzustecken. In mir ruft dann alles „Ich will weiter!“.

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    Ich habe so schon immer gelebt, aber bewusst geworden ist mir dieser innere Prozess so richtig im letzten Jahr (dank meiner Zeit in Amritabha, dank eines Wesenstextes, den ich mir von Xantor Weinberg habe lesen lassen und dank des Coachings bei Irka Schmuck). Vor allem ist mir bewusst geworden, was wirklich zu mir gehört und was verdrehte Vorstellungen meines Verstandes ist Zu mir gehört Veränderung. Meine Wahrheit ist, dass ich noch nie zu denen gehört habe, die sich an einem Ort für immer angekommen gefühlt haben. Ich fühle mich angekommen, wenn ich weiß, dass ich in Bewegung sein darf. Weil ich dann in mir angekommen bin (und ich glaube, das ist es, was wirklich zählt – manche Menschen sind in sich Zuhause, wenn sie ihr Leben an einem Ort verbringen dürfen, andere, so wie ich, sind in sich angekommen, wenn sie sich in Veränderung, inklusive räumlicher Wechsel, erfahren dürfen). Ich muss zugeben, ich genieße es, in den letzten Jahren auch mal an Orte zurück kommen zu dürfen, dass die Ortswechsel also nicht permanent komplett neu sind, sondern ich mich eher in einer Spirale bewege und auf Vergangenes auf- und weiterbauen darf.

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    In den letzten Wochen hat sich dieser Prozess des Verstehens erneuert und vertieft. Ich war ja anfänglich sehr im Unfrieden damit, hier in Stade gelandet zu sein. Dann kamen die Dinge aber wundersamer- und wunderbarerweise irgendwie aber dennoch in Fluss und ich arrangierte mich mit der Situation (inklusive meiner Unzufriedenheit). Aber weißt du, wann ich so richtig in den Frieden und in die innere Zufriedenheit kam, die ich mir so sehr wünschte? Als mir klar wurde, dass ich unzufrieden war aus Angst, dass sich nichts ändern würde, wenn ich meine Situation annähme. Und als der Tod meines Großvaters mir klar machte, dass das Leben immer Veränderung bringt, egal ob ich zufrieden oder unzufrieden bin. Weil das Leben so ist. Hinzu kommt, dass ich mich von Natur aus nicht Veränderung verweigere sondern sie willkommen heiße – es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge, ich könnte stagnieren!

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    Mir wurde einfach bewusst, dass ich mal wieder einer Angst auf den Leim gegangen war, die einfach nur Angst, nicht meine Wahrheit war. Und auch das gehört zum Leben, das alles ist Fluss. Kürzlich las ich erst diese klugen Worte, ich glaube, es war in einem Facebook-Post: genau dieses Pendeln zwischen mal im Fluss sein, zurfrieden sein, Dinge annehmen können und dann eben mal wieder auf der anderen Seite sein, sich an dem, was ist, reiben, im Unfrieden sein – so ist das Leben hier auf der Erde, das ist ja die Dualität, in der wir uns erst erfahren. Deshalb gehört das Mal-nicht-im-Fluss-Sein auch zum Fluss.

    In dem Moment, als ich das alles so als wahr erkennen konnte, konnte ich auch verstehen, warum es eigentlich völlig logisch ist, dass ich neben meinem Drang nach Veränderung und Ortswechseln auch diesen ausgeprägten Nestbautrieb habe, den ich ja in Schweden in meinem Häuschen auf dem Land mit so viel Freude ausgelebt habe: weil das eben die zwei Seiten einer Medaille sind, das ist eines von diesen Paaren in der dualen Welt, das mich beschäftigt und mir etwas bedeutet.

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    Ich konnte plötzlich verstehen, das es ein riesiger Anlass für mich gewesen ist, unzufrieden bis unglücklich zu sein, weil ich mir letzteres seit Schweden total versagt habe – weil ich ja eben unterwegs war, alles nur Zwischenstationen, wo es für den Verstand keinen Sinn macht, in so etwas wie Einrichtung zu investieren, weil ich ja soweiso bald wieder meine Zelte abbrechen würde. Aber die Wahrheit, so wurde mir klar, ist ja, dass diese Investitionen (sowohl die finanziellen wie auch einfach der Aufwand) wichtig sind für mein Wohlbefinden. Dass das gar nichts damit zu tun hat, dass ich mir etwas aufbauen möchte, um daran festzuhalten – ich liebe es einfach, meine Umgebung und mein Leben zu gestalten, es hat etwas mit Liebe zum kreativen Ausdruck zu tun. Und wenn ich diese Freude aufschiebe, bis auf den Tag, an dem ich „für immer“ an einem Ort bin, an dem sich diese Investitionen für den Verstand lohnen – na dann kann ich diese Freude niemals leben.

    So kam es, dass ich in dem Moment, als mir klar wurde, dass ich vielleicht viel schneller von hier weiter ziehen würde, als gedacht (und damit meine ich jetzt nicht, dass mir meine Sterblichkeit bewusst wurde, sondern einfach die Tatsache, dass das Haus verkauft werden soll), ich beides annehmen konnte: dass ich immer Veränderung leben und lieben werde und dass ich es immer lieben werde, meine Umgebung zu gestalten, vielleicht gerade weil es eine Art ist, für mich eine Konstante in der Veränderung zu manifestieren. Dass einfach beides zu mir gehört, beides von mir gelebt werden will – und ich das darf.

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    Ich liebe den amerikanischen Ausdruck „homemaker“. Finde ich viel schöner und passender als „Hausfrau“. Ich bin gerne homemaker und gerade genieße ich es also, es mir hier im Haus meiner Großeltern so richtig gemütlich zu machen, mit allem was dazu gehört, in dem Bewusstsein, dass ich es nicht in dr Hoffnung tue, mich hier „für immer“ einzurichten. Vielleicht gefällt es nicht mal den nächsten Besitzern und alles ist in Kürze wieder weg. Mir egal, denn darum geht es nicht.

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    Ich liebe es, umzuräumen (das war schon als Jugendliche für mich das tollste – mein Zimmer umräumen), den schönen Dingen, die es neben all den möbeltechnischen Scheußlichkeiten im Haus auch gibt, Plätze zuzuweisen, an denen sie besser zur Geltung kommen. Ich habe mir eine Kompaktnähmaschine gekauft und nähe Kissenbezüge. Und ich habe endlich auch wieder Lust zu gärtnern und in der Küche kreativ zu sein. Es macht mir Freude, zu sehen, dass ich schon auf so viel bauen kann, was ich in der Vergangenheit an anderen Orten ausprobiert habe.

    Ich habe das Gärtnern nicht von Anfang an geliebt – unser Land am Haus in Schweden war aber auch echt eine Herausforderung und das auch noch als Anfänger! Total lehmig, mit einer extrem kurzen Saison. Jetzt habe ich bessere Bedingunegn – und liebe es trotzdem, es mir leicht zu machen. Ich habe einfach die Blumentöpfe, die hier schon stehen, mit der Erde von den Maulwurfshügeln befüllt und ein paar Blumensamen reingestopft. Und Grüne-Sauce-Kräuter in Omas Hochbeet gesät. Wenn daraus etwas wird, freue ich mich, wenn nicht – genieße ich trotzdem den Garten.

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    Denn auch wenn es mit dem aktiven Gärtnern nicht so läuft, wie erhofft, beschenkt die Natur uns ja trotzdem immer reich. Deshalb liebe ich auch Kochbücher und Rezepte, bei denen Kräuter und „Unkräuter“ zum Einsatz kommen, die sowieso wachsen. Wie zum Beispiel bei der Löwenzahnmarmelade aus Meine grüne Speisekammer. War hocherfreut, neulich die deutsche Version im Buchladen entdeckt zu haben, so konnte ich meine Schwedensehnsucht ein bisschen stillen.

    Löwenzahn-Zitronen-Gelee Rezept

    Ich halte mich selten an Rezepte, nehme sie eher als Inspiration um selber kreativ zu werden. Manchmal werde ich dafür belohnt, manchmal einfach nur, äh, überrascht. In diesem Fall habe ich die Limettenschale gegen Zitronenschale ausgetauscht. Ich habe jetzt ja keinen Vergleich, wie das Original schmeckt, aber mein Löwenzahngelee hat einfach nur nach Zitrone geschmeckt. 😛 Was ich nicht schlimm finde, ich liebe den Geschmack. Wer es selbst probieren will, hier ist das von mir abgewandelte Rezept.

    Du brauchst

    500 ml Löwenzahnblüten

    2 unbehandelte Zitronen

    270g Gelierzucker

    Zubereitung

    1. Blütenblätter abzupfen, in ein hitzebeständiges Gefäß geben. Zitrusfrüchte waschen, schälen, die Schale in feine Streifen schneiden und beiseite stellen.
    2. Eine geschälte Frucht in Scheiben schneiden, zu den Blütenblättern geben. 0,5l Wasser aufkochen, über die Blütenblätter und Zitrusfrucht gießen. Alles ziehen lassen, bis es ganz abgekühlt ist. (Ich habe das also am Abend gemacht und einfach am nächsten Morgen weiter gemacht.)
    3.  Die Flüssigkeit durch ein Sieb in einen Topf gießen. Gelierzucker und Zitrusschale dazugeben. Aufkochen und 20 Minuten offen köcheln lassen, ab und zu umrühren. Abschäumen. Die Flüssigkeit in saubere Gläser füllen (ich koche meine immer kurz ab).

    Passt sehr gut dazu: selbstgemachtes Buchweizenbrot (von Natur aus glutenfrei und noch dazu ganz simpel). Das Rezept dazu findest du hier.

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Über Vorstellungskraft

    English

    Manchmal wünsche ich mir Dinge, und mir wird erst später bewusst, was dieser Wunsch eigentlich bedeutet. Ich werde mir dessen bewusst, wenn ich seine Erfüllung erfahre.

    Wie jetzt auf dieser Reise: Ich erlebe ständig, dass sich meine Wünsche erfüllen, und wie ihre Erfüllung sich in gewisser Weise von dem unterscheidet, was ich mir vorgestellt habe, und gleichzeitig genau das ist, was ich mir gewünscht habe.

    Das Baumhaus der Erkenntnis

    Ich hatte heute einen solchen Moment, als Friedas Verlobter Jason mir die Entstehungsgeschichte seines Baumhauses erzählte. Ich erinnerte mich plötzlich daran, wie ich vor meiner Reise eine Art Wunschliste geschrieben hatte, mit Orten, die ich besuchen wollte, was ich sehen und erleben wollte. Auf dieser Wunschliste stand ein Baumhaus, eines von einer ganz bestimmten Person, deshalb erkannte ich dieses Baumhaus nicht sofort als das Baumhaus von meiner Wunschliste. Aber als ich hörte, wie Jason über sein Baumhaus sprach und erkannte, wie gut durchdacht jedes Detail daran ist, dass dies wirklich die Manifestation einer großen Vision ist, erinnerte ich mich plötzlich daran, dass ich das Baumhaus auf meiner Wunschliste genau so so wahrgenommen hatte. Mir ging auf, dass mich eben das so fasziniert hatte, dass es der Grund, warum ich unbedingt dieses besondere Baumhaus sehen wollte. In diesem Sinne wurde mir mein Wunsch erfüllt, auch wenn ich nicht dieses Baumhaus sah und nicht die Erbauerin aus meiner Visualisierung traf.

    Wir bekommen was wir uns vorstellen

    Meiner Erfahrung nach funktionieren Wunsch und Visualisierung genau so: Wir bekommen buchstäblich das, was wir uns wünschen, was wir uns vorstellen. Nicht buchstäblich in dem Sinne, dass es in Übereinstimmung mit den Worten ist, die wir verwenden, sondern etwas, das dem Gefühl entspricht, das die Visualisierung in uns hervorruft. Deshalb brauche ich manchmal eine Weile, um zu erkennen, dass das, was ich gerade erlebe, genau das ist, was ich mir gewünscht habe.

    So ist es bei jeder Station meiner Reise bisher gewesen – nach außen sahen sie alle anders aus als ich es mir vorher vorgestellt hatte, aber das Gefühl war das gleiche wie in meinen Visualisierungen. Je detaillierter ich mir vorstellte, was ich wollte, desto stärker war die Ähnlichkeit.

    Seit ich das verstanden habe, überprüfe ich manchmal in Gedanken, was aus den Dingen geworden ist, die ich mir vorgestellt und gewünscht habe. Und ich bin zu diesem Zeitpunkt erstaunt darüber, dass es immer weniger Zeit braucht, bis meine visualisierten Wünsche wahr werden – und dass jede Abweichung von dem, was ich wirklich will, immer daran liegt, dass ich ein Detail in der Visualisierung oder der Beschreibung meines Wunsches versäumt habe.

    Es ist unsere eingeschränkte Sicht, die uns daran hindert zu sehen, dass alles in Übereinstimmung mit dem großen Ganzen ist

    Gleichzeitig kann ich sehen, dass hier auch eine tiefere Weisheit am Werk ist. Auch wenn die Abweichungen mich für einen Moment enttäuschen, wenn ich merke: „Oh, ich habe vergessen, das genau zu sagen, deshalb ist es so geworden“, stellt sich immer heraus, dass die Art und Weise, wie sich die Dinge entwickeln, genau richtig ist. Dass sie in Übereinstimmung mit dem Gesamtbild sind. Dass es nur meine beschränkte Perspektive aus dem Augenblick heraus ist, die mich daran hindert, das zu sehen.

    Tue ich das Richtige?

    Ich habe mir früher viel mehr Gedanken darüber gemacht, ob ich „das Richtige“ mache. Ich hatte ständig das Gefühl, dass ich mein Potenzial nicht ausschöpfte, dass ich etwas falsch machte, weil ich nicht besser war als ich war. Als ich begriffen habe, dass es ein größeres Bild gibt, dass wir mit einem bestimmten Plan in unser Leben kommen, und dass, auch wenn es Spielraum für Variationen in den Details gibt, es nicht möglich ist, in dem Sinne „zu versagen“, dass wir unseren Plan nicht erfüllen. Als ich das begriff, tröstete ich mich „Entweder war es richtig oder nicht so wichtig“, wenn ich mir mal wieder Sorgen machte, „das Falsche“ zu tun.

    Was, wenn unsere „verzeihlichen Fehler“ nichtmal Fehler sind?

    Auch darüber bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher. Was, wenn es noch besser ist? Was, wenn die Dinge, die ich für verzeihliche Fehler gehalten habe, nicht einmal Fehler sind? Was ist, wenn alles genau so ist, wie es richtig ist – und zwar ständig? Was, wenn es nur meine eingeschränkte Sicht auf Dinge ist, die mich daran hindert, das zu sehen und ich mir deshalb einbilde, etwas ginge schief? Denn ich erlebe mehr und mehr, dass mein Leben, wie es sich gestaltet, genau richtig ist, selbst wenn ich beim Wünschen und Visualisieren meiner Zukunft bestimmte Details vergesse. Dass alles, was ich erlebe und erhalte erweist sich stets als genau das, was ich in Bezug auf das große Ganze brauche.