• Sarines Amritabha

    Verbunden

    Ich habe ein paar sehr schöne, erfüllte Tage hinter mir – Lichtfestival in Amritabha (was zugleich 20-jähriges Jubiläum des Seminarhauses war) und zwei Fotoaufträge. Was mich gerade besonders berührt ist, mit welcher Leichtigkeit unsere Verbindungen von Herz zu Herz spürbar sind. Egal, ob wir uns schon lange kennen, ein paar Mal begegnet sind, eine intensive Zeit miteinander erlebt haben – oder uns zum allerersten Mal gegenüberstehen.

    Aus manchen Begegnungen entsteht mehr, andere bleiben einfach kurze Momente des geteilten Raumes, der sich dann wieder auflöst. Aber alles fühlt sich so echt an, so nah und so richtig. Am schönsten finde ich, dass ich das Gefühl habe, das geht nicht nur mir so. Dass wir miteinander verbunden sind, ist ja keine Neuigkeit. Aber gerade ist es so schön spürbar. Verbunden, nicht gebunden. Wenn das nicht die ganz große Liebe ist!

  • Sarines Reisen

    Dari Stix & Team | Fotografie

    Jetzt möchte ich endlich ein paar Bilder teilen, die ich für die Unternehmerin/online-marketing-Expertin/self-made Millionärin Dari Stix und ihr Team gemacht habe.Wie immer: wer nur Bilder schauen will, bitte scrollen. 🙂

    Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass es keine große Sache für mich sei, einen Auftrag zu erhalten von einer Frau mit einer so großen Reichweite und Präsenz wie Dari Stix. Dass für mich jeder Auftrag/jede Auftraggeberin gleich sei. Das stimmt ja so oder so nicht, jeder Auftrag ist neu und spannend. Jede Auftraggeberin ist anders, jede Begegnung hat ihre eigene, besondere Qualität. Aber ich denke, ihr wisst, was ich meine. Es macht etwas mit uns, wenn wir Menschen begegnen, die „wer“ sind.

    Es gab diesen Moment, als ich vor dem Veranstaltungssaal stand und an meinen Großvater dachte, der kurz zuvor gestorben war. Ich wusste, dass ihm das gefallen hätte, dass seine Enkelin den Auftrag hatte, in einem prunkvollen Schloss von bedeutsamen Menschen Bilder zu machen. Und auf gewisse Weise stimme ich ihm zu, es ist eine Ehre, für und mit bedeutsamen Menschen zu arbeiten.

    Für mich sind bedeutsame Menschen diejenigen, die ihre Bedeutung nicht an ihrem Namen, den Personen, die sie kennen oder der Zahl auf ihrem Bankkonto festmachen. Bedeutsame Menschen sind für mich diejenigen, die ihre Macht annehmen, ihrem Leben (und dem Leben anderer) Bedeutung zu geben.

    Dari Stix und ihr Team gehören für mich zu diesen Menschen. Ich kann zwar nicht behaupten, sie besonders gut zu kennen, aber das, was ich bisher via social media und in unserer Zusammenarbeit gesehen habe, hinterlässt in mir ganz klar den Eindruck, Menschen vor mir zu haben, die nicht darauf warten, dass das Leben ihnen passiert, sondern die es aktiv und sehr kreativ gestalten – und vor allem mit viel Freude und Herz.

    Das ist besonders und es ist inspirierend.

     

  • Sarines Stade

    Was ich an meiner Arbeit liebe | Fotografie

    Was ich an meiner Arbeit als Fotografin liebe: wenn Modelle, die sich selbst eigentlich nicht sonderlich gut auf Bildern leiden können, oder die vor dem Termin so aufgeregt waren, dass sie die ganze Nacht nicht schlafen konnten und sich dementsprechend wenig präsentabel fühlen, ganz überrascht sind – nämlich davon, dass sie sich auf den Fotos ganz toll finden und es ihnen Freude macht, bei mir vor der Kamera zu stehen.

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    Diese Erlebnisse, aber auch, wenn ich schöne Momente oder Objekte fotografiere, machen mir bewusst dass es ganz oft gar nicht darum geht, schöner oder besser werden zu müssen, als wir sind, oder mehr zu besitzen als wir bereits haben. Sondern dass es darum geht, das, was bereits da ist bewusst wahrzunehmen und es sichtbar zu machen. Das hat nichts mit Oberflächlichkeit zu tun. Das ist Wertschätzung.

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    Wenn du dir auf Bildern, die du von einem Profi hast machen lassen, nicht gefällst, dann liegt es in Wahrheit nicht daran, dass du dich erstmal hättest „in Form bringen“ sollen, oder dich umstylen, oder sonst irgendwie anders sein als du bist – offensichtlich braucht es nicht einmal genügend Schlaf! Und nein, jetzt will ich nicht darauf hinaus, dass man das ja alles mit Nachbearbeitung hintricksen kann. (Ich mache z. B. gar keine – von echten kosmetischen Notfällen natürlich abgesehen.)

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    Das Geheimnis ausdrucksstarker Bilder liegt nicht notwendigerweise in der Kameraerfahrung des Modells und auch nicht unbedingt in der technischen Ausrüstung. Es liegt im aufmerksamen und liebevollen Auge hinter der Linse. Und in der Magie der Begegnung zwischen FotografIn und Modell.

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    Falls du gerne authentisch schöne und ausdrucksstarke Bilder von dir und/oder deiner Herzensangelegenheit haben möchtest und dich mein Stil anspricht, lade ich dich auf ein kostenloses Kennenlerngespräch via skype ein. Interesse? Schreib mir einfach über das Kontaktformular.

    Mehr Info und Arbeitsproben findest du hier.

  • Bewusst Leben,  Sarines Stade

    Kissenbezüge | Pillow cases

    EN – Like I said, happiness is for sharing. These are the pillow cases I made from the fabric I’ve had for ages, and which I am very happy with:

    DE – Wie gesagt, Freude ist zum teilen da. Das sind die Kissenbezüge, die ich aus den Stoffresten gemacht habe und an deren Anblick ich mich gerade so sehr erfreue:

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  • Bewusst Leben,  Sarines Stade

    Sprich die Sprache deines inneren Kindes, nimm den Schweinehund einfach mit und hör der inneren Kritikerin zu – Wie du dich selbst motivierst in 6 Schritten

    English

    Ich habe auf dem Dachboden lauter tolle Stoffe gefunden, die ich irgendwann mal angesammelt habe und die mir immer zu schade gewesen sind zum benutzen (eine Macke, die ich inzwischen glücklicherweise abgelegt habe – schöne Dinge sind zum Benutzen da, nicht, um einen langsamen und unsichtbaren Tod in einer Kiste auf dem Dachboden zu sterben!). Da kam sofort die Lust zum Nähen auf. Gefolgt von „Ich müsste jetzt endlich mal was mit diesen Stoffen machen!“.

    1. Kenne dich selbst.

    So ist das nunmal: Aus einem „Es wäre nett mal wieder xy zu machen“ schnell ein „Ich müsste mal wieder xy machen“. Wenn dann noch ein „Weil das gesund ist!“ oder „Weil das gut für dich ist!“ dazu kommt, geht der Ofen komplett aus. Ich glaube, das ist das innere Kind, das alles, was „gesund“ oder „gut“ ist aus Prinzip doof findet – und alles, was man „müsste“, sowieso. Und da ist es ganz egal, dass es sich eigentlich um Sachen handelt, die Spaß machen. Was tut man da?

    2. Du brauchst nicht deine Wünsche zu ändern, sondern nur den Kurs dorthin.

    Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber gegen das innere Kind gewinne ich nie. Muss ich auch gar nicht, denn das bin ja ich! Es geht sozusagen darum, einen Weg zu finden, mich selbst für meine Pläne zu gewinnen. Dazu muss ich eigentlich gar nichts anderes wollen. Ich muss nur eine andere Sprache mit mir sprechen. In der Kindersprache sind die Dinge einfach so, wie sie sind. Ich hätte gerne etwas aus meinen schönen gehorteten Stoffen und ich liebe es, umgeben zu sein von mir selbstgemachten Dingen. Nicht weil’s „gut für mich“ ist oder „handgefertigt“, oder sonstirgendein Erwachsenenwort. Sondern aus dem einfachen Grund, der jedem Kind sofort einleuchtet: darum. Ist einfach so.

    3. Mach’s dir leicht.

    So. Das sollte ja wohl als Motivation reichen, findest du jetzt vielleicht. Ha! Von wegen. Da ist ja nicht nur das innere Kind, was es für deine Pläne zu gewinnen gilt. Der innere Schweinehund ist ja auch noch da. Den bekommt man nicht mit Worten rum, oder jedenfalls nicht nur. Mit dem Nähen lief das bei mir so, dass ich auf der Suche nach Inspiration in einen Nähladen ging. Als ich dort erfuhr, dass in den nächsten Tagen ein Nähkurs stattfinden würde, habe ich mich sofort angemeldet. Denn das funktioniert bei mir immer: wenn ich mich für etwas anmelde/verabrede, dann erscheine ich. Ganz besonders, wenn ich im Voraus bezahlt habe! Damit ist der Schweinehund noch nicht ganz an Bord, aber das ist der nächste Schritt.

    4. Warte nicht darauf, dass dein innerer Schweinehund verschwindet. Nimm ihn einfach mit.

    Denn der innere Schweinehund hatte laut Dienstvorschrift natürlich am ersten Kurstag keinen Bock. Aber als ich ihm erklärte, dass er auch gar keine Lust haben braucht, dass bei der ganzen Sache auch gar nichts Produktives herauskommen braucht, dass er einfach zum Kurs gehen und dort keinen Bock haben darf, darauf konnte er sich einlassen. Nach zwei Kurstagen (und ja: ich, äh, ich meine: der Schweinehund, war an beiden Tagen anfangs müde und widerwillig) hatte ich ein Kleid repariert, das schon Ewigkeiten mit zerfetztem Saum in einer Kiste lag, drei Kissenbezüge aus meinen schönen Stoffen genäht, sowie jede Menge darüber gelernt, warum man was beim Nähen wie macht. Plus, ich habe die Erkenntnis gewonnen, dass – einleuchtende Techniken hin oder her – meine dilettantischen Egal-ich-mach-das-jetzt-einfach-wie’s-mir-einfällt-Technik für mich trotzdem funktioniert.

    5. Sei stolz auf dich.

    Das Kleid ist zwar repariert, aber es passt mir schon lange nicht mehr, die Kissenbezüge sind schön, aber ehrlich für das Geld hätte ich mir auch die Arbeit sparen und einfach Kissen kaufen können. Das ist das Resumé der inneren Kritikerin,  die darf bei der ganzen Sache natürlich auch nicht fehlen! Aber: die findet immer an allem was zu meckern, so ist sie halt. Ist ja auch ihr Job. Zum Glück gibt es ja noch das innere Kind, also den Teil von mir, der alles, was ich mache, ganz toll findet und in allem das Gute sehen kann. Das Kind freut sich, dass das schöne Kleid jetzt wieder getragen werden kann – egal von wem. Das Kind freut sich über die Kissenbezüge, und findet die natürlich unbezahlbar, weil ICH die doch gemacht habe und zwar genau so, wie ich sie mir vorgestellt habe! In welchem Geschäft findet man das bitte!?

    6. Teile deine aufrichtige Freude.

    Aufrichtige Freude an dem, was wir selbst erschaffen haben, ist die Anerkennung der Tatsache, dass das eben nicht einfach von uns sondern durch uns entstanden ist. Genaugenommen ist das Dankbarkeit. Das ist etwas anderes, als das Einfordern von Anerkennung – das baut nämlich auf Zweifel. Und wer daran zweifelt, dass durch ihn/sie etwas Wundervolles in die Welt kommen kann, lebt in der Illusion, dass das, was er tut, sein alleiniges Werk ist.

    Das ist das Territorium der inneren Kritikerin. Man könnte sich ja blamieren,  als Angeberin dastehen, vom Urteil der anderen vernichtet werden oder umgekehrt vielleicht nur der Leistung wegen gemocht und somit gefallsüchtig werden.

    Das innere Kinder ist mit der Wahrheit verbunden: es will der Welt einfach nur zeigen, was durch seine Hände entstanden ist. Nicht, weil es sich fragt, wie die anderen das wohl finden, oder weil es mit seiner „Leistung“ irgendetwas erreichen will. Nein, das Kind kommt ja gar nicht auf die Idee, dass das eigene Urteil über sein Werk abgetrennt ist von dem der Welt, dass sein Wert mit dem seines Tuns zusammenhängen könnte oder dass sein Werk noch irgendeinen anderen, verborgenen Zweck haben könnte. Das Kind ist einfach von dem entzückt, was durch seine Fantasie und seine Hände entstanden ist. Es will gar nichts weiter, als seine Freude darüber teilen. Das ist niemals „unverschämt“ (oder wenn, dann im positiven Sinne), „angeberisch“ oder „gefallsüchtig“. Das ist ein Ausdruck von Dankbarkeit.

    Und wofür wir Dankbarkeit zeigen, davon erhalten wir mehr. Das ist ein guter Nährboden, um sich für das nächste Ziel zu motivieren. Also: lasst uns aufrichtig sein und unsere Freude teilen. In allen Lebensbereichen.

    Alles Liebe,

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  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Über das Zuhause im Inneren

    Eine Weile dachte ich, dass ich meinen Blog zu einem Reiseblog machen und vor allem Bilder von den Orten posten wollte, die ich besuche. Das war wohl der Punkt, an dem sich ein Missverständnis einschlich: Ich hatte plötzlich die Vorstellung, dass ich nicht mehr darüber schreiben könnte, was in meinem Inneren vor sich ging. Nachdem ich meine Website überarbeitet hatte, um auch meine Arbeit zu präsentieren, kam noch hinzu, dass ich plötzlich glaubte, „seriöser“ (was auch immer das ist) auftreten zu müssen, nicht mehr „einfach so drauf los schreiben“.  Aber was mich vor allem blockierte war dieser Gedanke: „Du hast all diese wundervollen Begegnungen und Erlebnisse und darfst all diese wunderbaren Orte besuchen – du hast kein Recht, dich schlecht zu fühlen, geschweige denn darüber zu sprechen. Das ist nur Jammern. Außerdem würde Mama sich Sorgen machen, wenn sie das liest.“ Also habe ich irgendwie aufgehört zu schreiben.

    Veränderung | Es geht nie um die Situation, sondern immer um die Perspektive


    Wie du siehst, hat sich etwas verändert, und wie immer ist es nicht die Situation, sondern meine Perspektive. Ja, diese Reise ist eine große Sache, besonders jetzt, wo sie immer noch so schön neu ist (obwohl: nicht wirklich, ich lebe schließlich seit Februar aus meinem Rucksack). Also gibt es natürlich Bilder von den Orten, die ich besuche. Aber es dürfte keine große Überraschung für diejenigen von euch sein, die mich kennen: Es ist die innere Reise, an der ich viel mehr interessiert bin. In dieser Hinsicht wird sich dieser Blog wohl niemals ändern. Es wird immer darum gehen, was in meinem Inneren vor sich geht, weil es das einzige ist, über das ich mit Leidenschaft schreiben kann. Nicht weil ich eine egoistische oder narzisstische Person bin, sondern weil meine Perspektive auf das Leben die einzige ist, über die ich mit Gewissheit sprechen kann. Oder, wie Thoreau es in seinem Vorwort zu Walden formulierte:
     

    „In den meisten Büchern wird das Ich oder die erste Person weggelassen; in diesem [Walden] wird es beibehalten; das ist in Bezug auf den Egoismus der Hauptunterschied. Wir erinnern uns gewöhnlich nicht daran, dass es immer die erste Person ist, die spricht. Ich würde nicht so viel über mich selbst sprechen, wenn es jemanden gäbe, den ich genauso gut kenne. “ (meine Übersetzung)
     

    Was ist mit dem Blog-Titel überhaupt passiert? Warum ich Road to Walden verlassen habe.

    Meine Reise um die Welt – Warum der Anfang ein Schock war

    Ja, ich darf viele wundervolle Dinge tun, all möglichen tollen Orte besuchen, Leute treffen, die wirklich nett und großzügig zu mir sind. Und dennoch war der Beginn dieser Reise ein Schock. Einfach weil sie sich anders gestaltet hat als ich es mir vorgestellt hatte. Als ich mich nach meiner Trennung letztes Jahr dazu entschloss, dachte ich, ich wollte die Welt erkunden, Freunde besuchen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, und herausfinden, was ich mit meinem Leben anfangen will. Denn das einzige, was ich zu dem Zeitpunkt wusste war, dass ich den Weg, auf dem ich gewesen war, nicht fortsetzen konnte. Ich hatte mich in eine Ecke gemalt, und es war an der Zeit, da raus zu kommen.

    Als ich nach Amritabha kam, wollte ich mich besser kennenlernen, was ich auch tat. Eine der großen Erkenntnisse, die ich dort hatte, war dass diese Reise viel mit dem Weglaufen vor mir selbst zu tun hatte. Ich habe darüber schon einmal geschrieben, und ich werde wahrscheinlich weiter darüber schreiben, weil es das ist, worum sich alles dreht, was ich gerade durchmache. Ehre wem Ehre gebührt: ich hatte diese Erkenntnis nicht „einfach so“. Jaruh, spiritueller Lehrer und Amritabha-Bewohner, machte mich darauf aufmerksam. Natürlich ging das anfangs nicht gerade runter wie Öl, ich war total empört und lehnte die Idee damals ab. Ich habe darüber geschrieben und warum ich meine Meinung hierzu geändert habe.

    Hör auf, von dir wegzulaufen und finde stattdessen das Zuhause in dir

    Als ich über die Empörung hinweg war und in der Lage war, die Wahrheit seiner Beobachtung zu sehen, dachte ich: „Okay, dann mache ich diese Reise zu einer Reise zu mir selbst, um nicht mehr wegzulaufen. Ich will sie nutzen um die Geborgenheit und die Sicherheit in mir zu finden, die ich bisher immer in anderen Menschen und äußeren Umständen gesucht habe (wie z. B. einem unbefirsteten Arbeitsvertrag). Ich weiß, dass diese Art von Sicherheit „da draußen“ nicht existiert. Sie existiert in meinem Inneren und ich werde diese Reise machen, um sie zu finden, damit ich mich zu Hause fühlen kann, wo immer ich bin. Und damit ich mich an einem Ort (und in einer Beziehung) niederlassen kann, ohne meinen zukünftigen Partner und meine Umwelt mit der Forderung zu belasten, mich glücklich zu machen und eine Sicherheit zu bieten, die sie mir gar nicht geben können, wenn ich sie nicht auch in mir spüre.“

    2016 | Das Jahr, in dem der Samen für diese Reise gesät wurde

    Wie heißt es so schön: Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten erfüllt werden. Und das könnte ganz anders aussehen, als du vielleicht erwartet hast. Jedenfalls läuft das bei mir so. So z. B. Anfang des Jahres 2016, als ich Agni’s Vorhersage las (ich glaube jedenfalls, dass es war seine war), dass dies ein Jahr der Heilung sein würde. Ich dachte „Oh, das hört sich toll an!“ Ich schrieb außerdem drei Worte in großen fetten Buchstaben auf ein Poster, das ich über meinen Altar hängte. Es waren Qualitäten, die ich für wünschenswert hielt, und ich dachte, das Poster würde mir helfen, mich auf sie zu konzentrieren und sie so zu kultivieren. Die Wörter waren „Glücklichsein – Mut – Vertrauen“.

    Heilung bedeutet manchmal Schmerz zu erkennen

    Ratet mal, was in diesem Jahr passierte? Es bescherte mir viele Situationen, in denen Heilung stattfand – indem alter Schmerz an die Oberfläche kam, manchmal mit heftiger Gewalt. Es war ein Jahr, das mich mit vielen Situationen konfrontierte, in denen ich mutig sein musste. Es gab mir reichlich Gelegenheit, Vertrauen zu üben, weil nichts mehr übrig war. Vieles von dem, was in diesem Jahr geschah, war ein Schock und überhaupt nicht das, was ich vorhatte, als ich diese Worte schrieb oder den Begriff „Heilungsjahr“ hörte: Panikattacken zwangen mich, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass ich ausgebrannt war, mein Arbeitgeber belagerte meinem Arzt mit Andeutungen, dass ich lediglich vorgäbe, krank zu sein, und erkannte, dass ich die Beziehung zu dem Mann auflösen musste, mit dem ich fast neun Jahre zusammengelebt hatte und dem ich erst drei Monate zuvor das Ja-Wort gegeben hatte.


    Glücklichsein, auch wenn’s schmerzhaft ist

    Und trotz alledem, ja, 2016 war auch ein Jahr voller glücklicher Momente. Und wie. Ich habe die Kristallheiler-Ausbildung bei Dauri Neumann absolviert. Es war ein echter Meilenstein für mich: Ich habe nicht nur erkannt, dass meine Wahrnehmung so viel besser war, als ich dachte und dass ich sehr gut darin bin, meiner Intuition zu folgen. Es hat mir auch gezeigt, dass dieser Teil von mir immer funktioniert, auch in Momenten wo ich körperlich und mental so überwältigt war, dass Einkaufen selbst mit einer Einkaufsliste nahezu ein Ding der Unmöglichkeit war. Diese Ausbildung zeigte mir auch, dass ich nicht nur Heiler geworden war, sondern dass Heilersein ein großer Teil von mir ist, der bereits existierte. Ich hatte ihn mit Dauris Hilfe enthüllt.

    Intuition | Das Ding, das immer funktioniert, egal unter welchen Umständen

    Zwischen den Ausbildungsblöcken sollten wir üben, indem wir Heilung gaben. Ich neigte zu dem Zeitpunkt ja noch mehr dazu, meine eigenen Fähigkeiten zu bezweifeln, aber irgendwie hatte ich kein Problem damit, einen Behandlungsraum bei Butik Ametist zu mieten, dem örtlichen Esoterikladen, der von der lieben Therese geführt wird. Mit genau dem richtigen Maß an Zuversicht und Naivität schuf ich ein Facebook-Event, fragte Therese, ob sie es auf ihrer Geschäftsseite teilen würde (was sie tat), und bat meine spirituellen Helfer, die Leute zu mir zu schicken, denen ich helfen könnte. Am ersten Tag gab ich fünf Behandlungen nacheinander und erkannte, dass vier mit ein paar Pausen dazwischen wahrscheinlich besser gewesen wären, aber hey: Ich war einfach so begeistert, dass die Leute tatsächlich an dem interessiert waren, was ich anzubieten hatte. Und dass ich die ganze Zeit die gleiche Sicherheit spüren konnte, die ich während der Ausbildung verspürte: Das bin ich, das kann ich. Ich kann mich nicht einmal erinnern, jemals zuvor in meinem Leben so gefühlt zu haben. Ich war immer der Typ gewesen, der super Leistung erbrachte und dabei permanent mit Selbstzweifeln kämpfte. Etwas zu tun und gleichzeitig zu fühlen, dass ich dazu in der Lage bin – das war neu. Das war definitiv ein großer, fetter, Glücklichmoment in diesem Jahr.

    Meine Hochzeit | Keine Lüge, nur anders als ich es dachte

    So seltsam es auch klingen mag: Auch die Hochzeit gehört zu den Glücklichmomenten des jahres. Es gab nie einen Moment, selbst während der Trennung, wo ich sie als eine Lüge empfand oder wo ich plötzlich entdeckte, dass ich an dem Tag doch Zweifel gehabt hatte (oder vielmehr in dieser Woche, wir hatten so viele Freunde und Familie, die uns schon vorher besuchten, dass es eher wie eine einwöchige Feier gewesen war). Es war einfach nicht das, wofür ich es gehalten hatte. Ich denke, es war eine Feier all der Liebe, die Peter und ich damals in unserem Leben hatten, und ich denke, es hat mein Herz dafür geöffnet, die Wahrheit zu akzeptieren, die ich an unserer Liebe aus den falschen Gründen festhielt. Nämlich aus Angst. Angst davor, in meinem Leben keine andere Quelle der Liebe zu haben, außer dieser einen. Und zwischen der Angst, dass es keine andere Liebe geben könnte, und der Wahrheit, dass wir einfach nicht als Paar zusammen gehörten, hatte die Angst immer gewonnen. Die Hochzeit zeigte mir, wie viel Liebe es für mich gab. Wie ich schon sagte, ich denke, das war nötig, damit ich der Wahrheit ins Auge sehen und loslassen konnte.

    Wahrheit | Manchmal kommen glücklich und schmerzhaft im Kombi-Pack

    Und das ist vielleicht das wichtigste „Glücklich“ dieses Jahres: die Wahrheit anzuerkennen. Ich erinnere mich, wie ich inmitten des Schmerzes und des Schocks der Erkenntnis dieser Wahrheit, die wir so lange verdrängt hatten, das Gefühl hatte, dass es endlich wieder gut war. Das war zwar nicht das, was ich gewollt hatte, aber genau das hatte ja das Leiden verursacht: meine ganze Energie darauf zu verwenden, zu versuchen etwas (oder jemanden) dazu zu zwingen, etwas anderes zu sein als es war. Wahrheit ist Glück, weil die Wahrheit Menschen und Dingen erlaubt zu sein, wer und was sie wirklich sind.

    Unsere Wahrheit nicht zu leben, macht uns unglücklich

    Ich meditiere morgens über das Mantra „Ich bin glücklich, ich bin Liebe, ich bin Licht“. Und obwohl ich nicht behaupten kann, dass ich dies zu allen Zeiten während des Tages spüre (logo, wenn ich es täte, brauchte ich nicht zu meditieren), glaube ich zu 100% an die Wahrheit dieses Mantras. Glück ist der Kern unseres Wesens. Gleichzeitig sind wir hier als ganz konkrete Wesen mit unterschiedlichen Qualitäten. Wie wir dieses Glücklichsein leben, ist für jeden anders. Wenn wir uns selbst versagen, unser individuelles Glück zum Ausdruck zu bringen (und ab und zu machen wir andere, besonders unsere Liebsten, zum Vorwand dies nicht zu tun), dann „fallen“ wir aus unserer Wahrheit „heraus“, und das macht uns unglücklich. Als wir uns trennten, war es die Anerkennung der Tatsache, dass wir das schon lange gemacht hatten. Und damit begannen wir wieder unsere Wahrheit zu leben, weshalb auch plötzlich das Gefühl wieder da war, dass alles wieder gut war, obwohl dieser Moment auch ein Tiefpunkt war.

    Der Kreis schließt sich | Was die Lektionen des letzten Jahres mit heute zu tun haben

    Während ich das hier schreibe, wundert sich ein Teil von mir: „OK, worauf willst du damit hinaus? Du schwafelst mal wieder nur rum, und wie oft willst du dir die Geschichte von 2016 eigentlich noch erzählen? Was hat das alles mit dem Hier und Jetzt zu tun?“ Und ich denke, ein Teil davon ist wahr: Ich bin gerne ausufernd, mich kurz zu halten erfordert viel mehr Arbeit als lange Texte, ich verliere mich in Details (gleichzeitig hilft mir jedoch genau das, um zum Kern der Dinge zu kommen). Aber abgesehen davon gibt es echte Gründe, warum 2016 hier und jetzt wieder auftaucht:

    1. Manchmal ist es keine Frage der Liebe, ob man zusammen ein Leben aufbauen kann

    Es war ziemlich genau vor einem Jahr, dass Peter und ich uns getrennt haben. Tatsächlich muss gerade jetzt die Zeit gewesen sein, als wir durch die Phase gingen, wo wir ständig weinten, über alles sprachen, und als ich mich fragte, wie es möglich sein könnte, dass es so viel Liebe zwischen zwei Menschen gibt und das dennoch nichts daran ändert,  dass es nichts zu kitten gab, dass dies kein Neuanfang war, zumindest nicht zusammen.

    2. Dich zu entscheiden, Dinge anders zu machen, bedeutet nicht, dass Du sofort weißt, wie es geht.

    Obwohl ich allen, die mich fragten, wann ich meine Reise anfing, erzählte, dass sie bereits begonnen hatte, unterlag ich wohl auch einer gewissen Vorstellung von der Bedeutung der äußeren Reise, besonders von dem Teil, der mich weiter weg führte, zum andere Seite der Welt sozusagen. Jetzt, wo dieser Teil begonnen hat, bin ich mit der Realität konfrontiert, die ich bis jetzt zwar verstehen, aber nicht bis ins Knochenmark spüren konnte: dass es nur eine einzige Reise gibt, und zwar mein ganzes Leben. Die Entscheidung, die ich letztes Jahr getroffen habe, den Weg der Selbstverleugnung und des damit verbundenen Leidens zugunsten des Herzensweges zu verlassen, war nur der erste Schritt.

    Bloß: dass ich mich zu diesem Schritt entschloss, bedeutete noch lange nicht, dass ich sofort wusste, wie es anders geht. Es ist ein Lernprozess. Und in dem bin ich jetzt. Und vor allem jetzt, wo ich recht schnelle Ortswechsel habe, wird mir eines ganz klar: Es geht um die Schritte im Inneren. Ich finde mich zur Zeit ständig in den gleichen Situationen wieder, egal wohin ich komme. Denn so wundervoll alles und jeder ist, fühle ich mich oft so fremd und voller Heimweh – manchmal so sehr, dass es körperlich schmerzt. Hier kommt das Weglaufen und das Sich-im-Innen-heimisch-Machen ins Spiel.

    3. Wenn Du dir eine bestimmte Eigenschaft wünschst, wird sie dir nicht einfach serviert, sondern es werden dir Möglichkeiten gegeben, sie zu kultivieren.

    Das bringt mich zurück zum Anfang des Jahres 2016, wo ich diese Worte Glück, Mut und Vertrauen über meinen Altar schrieb: Das Leben präsentierte mir Situationen, die mir dabei geholfen haben, diese Qualitäten zu kultivieren, weil ich sie mir gewünscht hatte. Das Leben präsentiert mir jetzt Situationen, von denen ich glaube, dass sie genau das sind, was ich brauche, um in mir den Weg nach Hause zu finden. Es gibt keinen anderen Weg, es zu finden, als mit Situationen konfrontiert zu sein, in denen es unmöglich ist, mich in der Illusion hinzugeben, dass ich es „dort draußen“ gefunden habe. Ich nehme an, dass ich mich deshalb derzeit so oft so fremd und heimatlos fühle, damit dieser Teil der Reise schneller geht. Denn die Vorstellung, die ganze Zeit nur mit diesem Thema zu verbringen … ich weiß nicht, ich glaube es geht um mehr. Nicht, dass ich mir einbilde, dass man gewisse Lebensthemen so ein für alle mal abhaken kann.


    Sich selbst treu zu sein ist nicht immer einfach, aber sich untreu zu sein ist auf dauer schwerer

    Da ist ein weiterer Aspekt, der mit 2016 zusammenhängt: Ich bin glücklich, auch wenn es gerade kein ständiges Picknick im Park ist, denn ich bin mir selbst treu, genau wie damals. Das ist zwar nicht immer einfach, aber ich entscheide mich lieber für Wahrhaftigkeit als für die Depression, die mit Selbstverleugnung einhergeht. Und es hilft, sich vor Augen zu halten, dass der wirklich schwierige Teil die Angst vor dem Unbekannten ist, es ist nie wirklich das Unbekannte.

    Veränderung braucht Zeit, Rückschläge sind Teil des Lernprozesses

    Es ist noch ziemlich neu, dass ich nicht mehr nach Stabilität „da draußen“ suche und meine Entscheidungen auf Kosten von Wahrhaftigkeit treffe. Wenn ich bedenke, dass ich so über 30 Jahren gelebt habe, dann ist es nicht so verwunderlich, dass ich mich von Zeit zu Zeit dabei ertappe, dass ich doch mal wieder die Umstände für mein Gefühl von Heimalosigkeit oder Entfremdung verantwortlich machen möchte. Es ist einfach Gewohnheit, das ist alles. Wenn ich das so sehe, kann ich anerkennen, was für ein Fortschritt es ist, dass ich dieses Heimweh-Gefühl inzwischen richtig interpretieren kann. Ich weiß, wenn ich es fühle, bedeutet das nicht, dass ich an einen bestimmten Ort zurück gehen sollte. Es bedeutet, dass ich nicht mit mir selbst in Kontakt bin. Glüklicherweise verfüge ich über Techniken,  die mich wieder mit mir in Kontakt bringen, und ich habe das Glück, Menschen in meinem Leben zu haben, die mir helfen, wenn ich nicht alleine weiterkomme. Mit anderen Worten: Ich habe alles, was ich brauche.

    Weglaufen vor mir selbst & Das Leben ist schön, wo immer ich bin | Die zwei Seiten der Wahrheit

    Einer meiner wichtigsten Anker in dieser Hinsicht ist derzeit eine andere Wahrheit, auf die Jaruh mich aufmerksam gemacht hat: Das Leben ist schön, wo immer ich bin, wenn ich es mir so gestalte. Ich mag es, wie die beiden wichtigsten Erkenntnisse dieses Jahres (bisher jedenfalls) – dass ich vor mir selbst davonlaufe, und dass das Leben schön ist, wo immer ich bin – von derselben Person zu mir gebracht wurden. Danke Jaruh. (Siehste, auch wenn ich aus unseren Gesprächen mit Notizen gehe, die lauten „Ich bin eine Erdbeere“ oder „Mein Geist ist das Zentrum meines Nichts“, so erinnere ich mich doch an das wirklich Wichtige). Ich mag es auch, wie sie sich zu widersprechen scheinen, denn so ist die Wahrheit – sie ist immer beides.

    Das Leben schön machen | Manchmal braucht man ein bisschen Hilfe

    Hier bin ich jetzt: Ich habe in letzter Zeit nicht viel von mir hören lassen, weil der Beginn dieser Reise nicht ganz so wundervoll war, wie ich es erwartet hatte. Selbst wenn ich so in Dinge verstrickt bin, dass ich nicht weiß, was vor sich geht, wenn ich einfach nur der Welt die Schuld geben will und wenn ich wirklich nichts wertschätzen kann, dann will ich das dennoch nicht so mitteilen, denn ich weiß, dass es nicht die Wahrheit einer Situation ist. (Und ich möchte meine Mama wirklich nicht beunruhigen. Ich habe mich schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, als ich über die Lebensmittelvergiftung gepostet habe.) Doch wenn ich in einem solchen Zustand bin, habe ich auch das Gefühl, dass ich nicht einfach „etwas Fröhliches“ posten kann, weil es einfach nicht meiner Gefühlslage entspricht. So wenig wie ich Jammern mag, gefällt mir die Idee auch nicht, die Illusion zu erzeugen, dass alles gut ist, wenn ich es das gerade nicht wirklich spüren kann.

    Deshalb bin ich sehr froh, dass ich mich wieder wie ich selbst fühle – glücklich. Es bedeutet, wenn ich mich daran erinnere, dass „das Leben schön ist, wo immer ich bin, wenn ich es so mache“, dann kommen Ideen zu mir, wie ich es schön kann. Das hat einfach nicht funktioniert, als ich zu Beginn dieser Reise in diesem Schockzustand war. Es bedeutet auch, dass ich Lust habe, mich wieder mitzuteilen.

    Ich möchte mich bei meinem Mentor Irka bedanken, denn dies war eine der Situationen, in denen ich nicht in der Lage war, mich selbst an den Haaren aus dem Sumpf herauszuziehen. Sie war die Person, die mir geholfen hat zu verstehen, was vor sich ging und Rituale zu schaffen, die mir helfen, wieder mit mir selbst in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Ich arbeite sehr gerne mit Irka, denn obwohl ich sie ursprünglich gebucht habe, um mir beim Start meiner Selbständigkeit zu helfen, glaube ich fest daran, dass sich das Leben nicht so fein säuberlich in verschiedene Schubladen aufteilen lässt. Ich glaube, dass alles zusammenhängt, und ich glaube, dass in jedem Lebensbereich, in dem wir nach Erfolg streben, unser Wohlsbefinden die Grundlage für alles ist. Ich schätze es sehr, eine Mentorin zu haben, die das weiß und die in der Lage ist, das ganze Bild zu sehen und auf allen Ebenen zu arbeiten. Danke, Irka!

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Amritabha

    Vom Wollen und Zufriedensein

    „Es ist alles schon da“, ist die wiederkehrende Botschaft meines Lemurienkristalls. Das ist für mich gerade ein ganz wichtiger Schlüsselsatz. Ich habe oft das Gefühl, dass ich bereits alles habe, was ich brauche, um glücklich zu sein. Aber das spüre ich natürlich nicht immer. Das Wünschen, Wollen und Streben gehört ja auch zu uns und hat auch seinen Platz.

    Mir wird allerdings immer deutlicher, dass das Wollen, das ich meist spüre zu angestrengt und zu anstrengend ist. Das es aus dem Nicht-gut-genug-Sein entspringt und nicht aus der reinen Freude daran, etwas zu erleben/schaffen. Für mich ist das das Kriterium, um zu überprüfen, ob meine Handlungen „gut“, d.h. meinem Ziel (Glücklichsein! Freude verbreiten!) dienlich sind. Denn es ist nicht so sehr die Handlung, sondern vielmehr die Intention, die das Resultat bestimmt. Alles, was ich aus dem Gefühl heraus tue, es sei so noch nicht (gut) genug, ich müsse noch mehr tun, um … – all das führt nur zu einem: nämlich zu noch mehr Gefühl von „Nicht (gut) genug“, „Noch mehr müssen“.

    Dankbarkeit hingegen, also das würdigende Anerkennen dessen, was schon da ist, ist ein sehr machtvolles Werkzeug, um mit Leichtigkeit noch mehr Gutes anzuziehen.

    Mir ist zum Beispiel kürzlich bewusst geworden, wie sehr ich Musik liebe. Ich halte mich für keine besonders gute Sängerin, aber ich singe sehr gerne. Jetzt bin ich „einfach so“ an einem Ort gelandet, an dem regelmäßig gesungen wird. Und zwar in genau der für mich passenden Form: es geht beim Bhajan-Singen nicht darum, dass nur die singen, die das ganz hervorragend können, sondern um die Hingabe, mit der alle singen. Das Singen bleiben zu lassen geht ja recht leicht mit der Ausrede „Ich kann nicht singen“. Aber zu sagen „Ich kann nicht hingebungsvoll singen“ klingt irgendwie nach keiner guten Ausrede, oder? Und kann man etwas eigentlich wirklich „schlecht“ machen, wenn man es mit Hingabe tut? Ich werde es wohl herausfinden …

    Und wenn es sowieso nicht darum geht, etwas zu tun, um uns durch unsere Leistung um etwas (unsere Daseinsberechtigung zum Beispiel) verdient zu machen, sondern um mit unserer reinen Freude am Tun – Achtung, jetzt werde ich tatsächlich das G-Wort benutzen – Gott zu preisen, dann gilt folgendes, und zwar für alles: etwas nicht zu können, ist kein Grund es nicht zu tun. (Diese weisen Worte stammen übrigens nicht von mir, sondern von ALF, Meister des freudigen und leichten Lebens, Held meiner Kindheit.)

    Alles ist schon da. Wir sind bereits versorgt. Also können wir alles, was wir tun, aus der Freude heraus und in Hingabe tun. Das Können und Verfeinern der Fertigkeit kommt dann vom Machen, von der Wertschätzung dessen, was wir bereits tun und können. Es kommt niemals vom Müssen oder Nicht-gut-genug-Sein.