• Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Über das Zuhause im Inneren

    Eine Weile dachte ich, dass ich meinen Blog zu einem Reiseblog machen und vor allem Bilder von den Orten posten wollte, die ich besuche. Das war wohl der Punkt, an dem sich ein Missverständnis einschlich: Ich hatte plötzlich die Vorstellung, dass ich nicht mehr darüber schreiben könnte, was in meinem Inneren vor sich ging. Nachdem ich meine Website überarbeitet hatte, um auch meine Arbeit zu präsentieren, kam noch hinzu, dass ich plötzlich glaubte, „seriöser“ (was auch immer das ist) auftreten zu müssen, nicht mehr „einfach so drauf los schreiben“.  Aber was mich vor allem blockierte war dieser Gedanke: „Du hast all diese wundervollen Begegnungen und Erlebnisse und darfst all diese wunderbaren Orte besuchen – du hast kein Recht, dich schlecht zu fühlen, geschweige denn darüber zu sprechen. Das ist nur Jammern. Außerdem würde Mama sich Sorgen machen, wenn sie das liest.“ Also habe ich irgendwie aufgehört zu schreiben.

    Veränderung | Es geht nie um die Situation, sondern immer um die Perspektive


    Wie du siehst, hat sich etwas verändert, und wie immer ist es nicht die Situation, sondern meine Perspektive. Ja, diese Reise ist eine große Sache, besonders jetzt, wo sie immer noch so schön neu ist (obwohl: nicht wirklich, ich lebe schließlich seit Februar aus meinem Rucksack). Also gibt es natürlich Bilder von den Orten, die ich besuche. Aber es dürfte keine große Überraschung für diejenigen von euch sein, die mich kennen: Es ist die innere Reise, an der ich viel mehr interessiert bin. In dieser Hinsicht wird sich dieser Blog wohl niemals ändern. Es wird immer darum gehen, was in meinem Inneren vor sich geht, weil es das einzige ist, über das ich mit Leidenschaft schreiben kann. Nicht weil ich eine egoistische oder narzisstische Person bin, sondern weil meine Perspektive auf das Leben die einzige ist, über die ich mit Gewissheit sprechen kann. Oder, wie Thoreau es in seinem Vorwort zu Walden formulierte:
     

    „In den meisten Büchern wird das Ich oder die erste Person weggelassen; in diesem [Walden] wird es beibehalten; das ist in Bezug auf den Egoismus der Hauptunterschied. Wir erinnern uns gewöhnlich nicht daran, dass es immer die erste Person ist, die spricht. Ich würde nicht so viel über mich selbst sprechen, wenn es jemanden gäbe, den ich genauso gut kenne. “ (meine Übersetzung)
     

    Was ist mit dem Blog-Titel überhaupt passiert? Warum ich Road to Walden verlassen habe.

    Meine Reise um die Welt – Warum der Anfang ein Schock war

    Ja, ich darf viele wundervolle Dinge tun, all möglichen tollen Orte besuchen, Leute treffen, die wirklich nett und großzügig zu mir sind. Und dennoch war der Beginn dieser Reise ein Schock. Einfach weil sie sich anders gestaltet hat als ich es mir vorgestellt hatte. Als ich mich nach meiner Trennung letztes Jahr dazu entschloss, dachte ich, ich wollte die Welt erkunden, Freunde besuchen, die ich schon lange nicht mehr gesehen habe, und herausfinden, was ich mit meinem Leben anfangen will. Denn das einzige, was ich zu dem Zeitpunkt wusste war, dass ich den Weg, auf dem ich gewesen war, nicht fortsetzen konnte. Ich hatte mich in eine Ecke gemalt, und es war an der Zeit, da raus zu kommen.

    Als ich nach Amritabha kam, wollte ich mich besser kennenlernen, was ich auch tat. Eine der großen Erkenntnisse, die ich dort hatte, war dass diese Reise viel mit dem Weglaufen vor mir selbst zu tun hatte. Ich habe darüber schon einmal geschrieben, und ich werde wahrscheinlich weiter darüber schreiben, weil es das ist, worum sich alles dreht, was ich gerade durchmache. Ehre wem Ehre gebührt: ich hatte diese Erkenntnis nicht „einfach so“. Jaruh, spiritueller Lehrer und Amritabha-Bewohner, machte mich darauf aufmerksam. Natürlich ging das anfangs nicht gerade runter wie Öl, ich war total empört und lehnte die Idee damals ab. Ich habe darüber geschrieben und warum ich meine Meinung hierzu geändert habe.

    Hör auf, von dir wegzulaufen und finde stattdessen das Zuhause in dir

    Als ich über die Empörung hinweg war und in der Lage war, die Wahrheit seiner Beobachtung zu sehen, dachte ich: „Okay, dann mache ich diese Reise zu einer Reise zu mir selbst, um nicht mehr wegzulaufen. Ich will sie nutzen um die Geborgenheit und die Sicherheit in mir zu finden, die ich bisher immer in anderen Menschen und äußeren Umständen gesucht habe (wie z. B. einem unbefirsteten Arbeitsvertrag). Ich weiß, dass diese Art von Sicherheit „da draußen“ nicht existiert. Sie existiert in meinem Inneren und ich werde diese Reise machen, um sie zu finden, damit ich mich zu Hause fühlen kann, wo immer ich bin. Und damit ich mich an einem Ort (und in einer Beziehung) niederlassen kann, ohne meinen zukünftigen Partner und meine Umwelt mit der Forderung zu belasten, mich glücklich zu machen und eine Sicherheit zu bieten, die sie mir gar nicht geben können, wenn ich sie nicht auch in mir spüre.“

    2016 | Das Jahr, in dem der Samen für diese Reise gesät wurde

    Wie heißt es so schön: Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten erfüllt werden. Und das könnte ganz anders aussehen, als du vielleicht erwartet hast. Jedenfalls läuft das bei mir so. So z. B. Anfang des Jahres 2016, als ich Agni’s Vorhersage las (ich glaube jedenfalls, dass es war seine war), dass dies ein Jahr der Heilung sein würde. Ich dachte „Oh, das hört sich toll an!“ Ich schrieb außerdem drei Worte in großen fetten Buchstaben auf ein Poster, das ich über meinen Altar hängte. Es waren Qualitäten, die ich für wünschenswert hielt, und ich dachte, das Poster würde mir helfen, mich auf sie zu konzentrieren und sie so zu kultivieren. Die Wörter waren „Glücklichsein – Mut – Vertrauen“.

    Heilung bedeutet manchmal Schmerz zu erkennen

    Ratet mal, was in diesem Jahr passierte? Es bescherte mir viele Situationen, in denen Heilung stattfand – indem alter Schmerz an die Oberfläche kam, manchmal mit heftiger Gewalt. Es war ein Jahr, das mich mit vielen Situationen konfrontierte, in denen ich mutig sein musste. Es gab mir reichlich Gelegenheit, Vertrauen zu üben, weil nichts mehr übrig war. Vieles von dem, was in diesem Jahr geschah, war ein Schock und überhaupt nicht das, was ich vorhatte, als ich diese Worte schrieb oder den Begriff „Heilungsjahr“ hörte: Panikattacken zwangen mich, der Tatsache ins Auge zu sehen, dass ich ausgebrannt war, mein Arbeitgeber belagerte meinem Arzt mit Andeutungen, dass ich lediglich vorgäbe, krank zu sein, und erkannte, dass ich die Beziehung zu dem Mann auflösen musste, mit dem ich fast neun Jahre zusammengelebt hatte und dem ich erst drei Monate zuvor das Ja-Wort gegeben hatte.


    Glücklichsein, auch wenn’s schmerzhaft ist

    Und trotz alledem, ja, 2016 war auch ein Jahr voller glücklicher Momente. Und wie. Ich habe die Kristallheiler-Ausbildung bei Dauri Neumann absolviert. Es war ein echter Meilenstein für mich: Ich habe nicht nur erkannt, dass meine Wahrnehmung so viel besser war, als ich dachte und dass ich sehr gut darin bin, meiner Intuition zu folgen. Es hat mir auch gezeigt, dass dieser Teil von mir immer funktioniert, auch in Momenten wo ich körperlich und mental so überwältigt war, dass Einkaufen selbst mit einer Einkaufsliste nahezu ein Ding der Unmöglichkeit war. Diese Ausbildung zeigte mir auch, dass ich nicht nur Heiler geworden war, sondern dass Heilersein ein großer Teil von mir ist, der bereits existierte. Ich hatte ihn mit Dauris Hilfe enthüllt.

    Intuition | Das Ding, das immer funktioniert, egal unter welchen Umständen

    Zwischen den Ausbildungsblöcken sollten wir üben, indem wir Heilung gaben. Ich neigte zu dem Zeitpunkt ja noch mehr dazu, meine eigenen Fähigkeiten zu bezweifeln, aber irgendwie hatte ich kein Problem damit, einen Behandlungsraum bei Butik Ametist zu mieten, dem örtlichen Esoterikladen, der von der lieben Therese geführt wird. Mit genau dem richtigen Maß an Zuversicht und Naivität schuf ich ein Facebook-Event, fragte Therese, ob sie es auf ihrer Geschäftsseite teilen würde (was sie tat), und bat meine spirituellen Helfer, die Leute zu mir zu schicken, denen ich helfen könnte. Am ersten Tag gab ich fünf Behandlungen nacheinander und erkannte, dass vier mit ein paar Pausen dazwischen wahrscheinlich besser gewesen wären, aber hey: Ich war einfach so begeistert, dass die Leute tatsächlich an dem interessiert waren, was ich anzubieten hatte. Und dass ich die ganze Zeit die gleiche Sicherheit spüren konnte, die ich während der Ausbildung verspürte: Das bin ich, das kann ich. Ich kann mich nicht einmal erinnern, jemals zuvor in meinem Leben so gefühlt zu haben. Ich war immer der Typ gewesen, der super Leistung erbrachte und dabei permanent mit Selbstzweifeln kämpfte. Etwas zu tun und gleichzeitig zu fühlen, dass ich dazu in der Lage bin – das war neu. Das war definitiv ein großer, fetter, Glücklichmoment in diesem Jahr.

    Meine Hochzeit | Keine Lüge, nur anders als ich es dachte

    So seltsam es auch klingen mag: Auch die Hochzeit gehört zu den Glücklichmomenten des jahres. Es gab nie einen Moment, selbst während der Trennung, wo ich sie als eine Lüge empfand oder wo ich plötzlich entdeckte, dass ich an dem Tag doch Zweifel gehabt hatte (oder vielmehr in dieser Woche, wir hatten so viele Freunde und Familie, die uns schon vorher besuchten, dass es eher wie eine einwöchige Feier gewesen war). Es war einfach nicht das, wofür ich es gehalten hatte. Ich denke, es war eine Feier all der Liebe, die Peter und ich damals in unserem Leben hatten, und ich denke, es hat mein Herz dafür geöffnet, die Wahrheit zu akzeptieren, die ich an unserer Liebe aus den falschen Gründen festhielt. Nämlich aus Angst. Angst davor, in meinem Leben keine andere Quelle der Liebe zu haben, außer dieser einen. Und zwischen der Angst, dass es keine andere Liebe geben könnte, und der Wahrheit, dass wir einfach nicht als Paar zusammen gehörten, hatte die Angst immer gewonnen. Die Hochzeit zeigte mir, wie viel Liebe es für mich gab. Wie ich schon sagte, ich denke, das war nötig, damit ich der Wahrheit ins Auge sehen und loslassen konnte.

    Wahrheit | Manchmal kommen glücklich und schmerzhaft im Kombi-Pack

    Und das ist vielleicht das wichtigste „Glücklich“ dieses Jahres: die Wahrheit anzuerkennen. Ich erinnere mich, wie ich inmitten des Schmerzes und des Schocks der Erkenntnis dieser Wahrheit, die wir so lange verdrängt hatten, das Gefühl hatte, dass es endlich wieder gut war. Das war zwar nicht das, was ich gewollt hatte, aber genau das hatte ja das Leiden verursacht: meine ganze Energie darauf zu verwenden, zu versuchen etwas (oder jemanden) dazu zu zwingen, etwas anderes zu sein als es war. Wahrheit ist Glück, weil die Wahrheit Menschen und Dingen erlaubt zu sein, wer und was sie wirklich sind.

    Unsere Wahrheit nicht zu leben, macht uns unglücklich

    Ich meditiere morgens über das Mantra „Ich bin glücklich, ich bin Liebe, ich bin Licht“. Und obwohl ich nicht behaupten kann, dass ich dies zu allen Zeiten während des Tages spüre (logo, wenn ich es täte, brauchte ich nicht zu meditieren), glaube ich zu 100% an die Wahrheit dieses Mantras. Glück ist der Kern unseres Wesens. Gleichzeitig sind wir hier als ganz konkrete Wesen mit unterschiedlichen Qualitäten. Wie wir dieses Glücklichsein leben, ist für jeden anders. Wenn wir uns selbst versagen, unser individuelles Glück zum Ausdruck zu bringen (und ab und zu machen wir andere, besonders unsere Liebsten, zum Vorwand dies nicht zu tun), dann „fallen“ wir aus unserer Wahrheit „heraus“, und das macht uns unglücklich. Als wir uns trennten, war es die Anerkennung der Tatsache, dass wir das schon lange gemacht hatten. Und damit begannen wir wieder unsere Wahrheit zu leben, weshalb auch plötzlich das Gefühl wieder da war, dass alles wieder gut war, obwohl dieser Moment auch ein Tiefpunkt war.

    Der Kreis schließt sich | Was die Lektionen des letzten Jahres mit heute zu tun haben

    Während ich das hier schreibe, wundert sich ein Teil von mir: „OK, worauf willst du damit hinaus? Du schwafelst mal wieder nur rum, und wie oft willst du dir die Geschichte von 2016 eigentlich noch erzählen? Was hat das alles mit dem Hier und Jetzt zu tun?“ Und ich denke, ein Teil davon ist wahr: Ich bin gerne ausufernd, mich kurz zu halten erfordert viel mehr Arbeit als lange Texte, ich verliere mich in Details (gleichzeitig hilft mir jedoch genau das, um zum Kern der Dinge zu kommen). Aber abgesehen davon gibt es echte Gründe, warum 2016 hier und jetzt wieder auftaucht:

    1. Manchmal ist es keine Frage der Liebe, ob man zusammen ein Leben aufbauen kann

    Es war ziemlich genau vor einem Jahr, dass Peter und ich uns getrennt haben. Tatsächlich muss gerade jetzt die Zeit gewesen sein, als wir durch die Phase gingen, wo wir ständig weinten, über alles sprachen, und als ich mich fragte, wie es möglich sein könnte, dass es so viel Liebe zwischen zwei Menschen gibt und das dennoch nichts daran ändert,  dass es nichts zu kitten gab, dass dies kein Neuanfang war, zumindest nicht zusammen.

    2. Dich zu entscheiden, Dinge anders zu machen, bedeutet nicht, dass Du sofort weißt, wie es geht.

    Obwohl ich allen, die mich fragten, wann ich meine Reise anfing, erzählte, dass sie bereits begonnen hatte, unterlag ich wohl auch einer gewissen Vorstellung von der Bedeutung der äußeren Reise, besonders von dem Teil, der mich weiter weg führte, zum andere Seite der Welt sozusagen. Jetzt, wo dieser Teil begonnen hat, bin ich mit der Realität konfrontiert, die ich bis jetzt zwar verstehen, aber nicht bis ins Knochenmark spüren konnte: dass es nur eine einzige Reise gibt, und zwar mein ganzes Leben. Die Entscheidung, die ich letztes Jahr getroffen habe, den Weg der Selbstverleugnung und des damit verbundenen Leidens zugunsten des Herzensweges zu verlassen, war nur der erste Schritt.

    Bloß: dass ich mich zu diesem Schritt entschloss, bedeutete noch lange nicht, dass ich sofort wusste, wie es anders geht. Es ist ein Lernprozess. Und in dem bin ich jetzt. Und vor allem jetzt, wo ich recht schnelle Ortswechsel habe, wird mir eines ganz klar: Es geht um die Schritte im Inneren. Ich finde mich zur Zeit ständig in den gleichen Situationen wieder, egal wohin ich komme. Denn so wundervoll alles und jeder ist, fühle ich mich oft so fremd und voller Heimweh – manchmal so sehr, dass es körperlich schmerzt. Hier kommt das Weglaufen und das Sich-im-Innen-heimisch-Machen ins Spiel.

    3. Wenn Du dir eine bestimmte Eigenschaft wünschst, wird sie dir nicht einfach serviert, sondern es werden dir Möglichkeiten gegeben, sie zu kultivieren.

    Das bringt mich zurück zum Anfang des Jahres 2016, wo ich diese Worte Glück, Mut und Vertrauen über meinen Altar schrieb: Das Leben präsentierte mir Situationen, die mir dabei geholfen haben, diese Qualitäten zu kultivieren, weil ich sie mir gewünscht hatte. Das Leben präsentiert mir jetzt Situationen, von denen ich glaube, dass sie genau das sind, was ich brauche, um in mir den Weg nach Hause zu finden. Es gibt keinen anderen Weg, es zu finden, als mit Situationen konfrontiert zu sein, in denen es unmöglich ist, mich in der Illusion hinzugeben, dass ich es „dort draußen“ gefunden habe. Ich nehme an, dass ich mich deshalb derzeit so oft so fremd und heimatlos fühle, damit dieser Teil der Reise schneller geht. Denn die Vorstellung, die ganze Zeit nur mit diesem Thema zu verbringen … ich weiß nicht, ich glaube es geht um mehr. Nicht, dass ich mir einbilde, dass man gewisse Lebensthemen so ein für alle mal abhaken kann.


    Sich selbst treu zu sein ist nicht immer einfach, aber sich untreu zu sein ist auf dauer schwerer

    Da ist ein weiterer Aspekt, der mit 2016 zusammenhängt: Ich bin glücklich, auch wenn es gerade kein ständiges Picknick im Park ist, denn ich bin mir selbst treu, genau wie damals. Das ist zwar nicht immer einfach, aber ich entscheide mich lieber für Wahrhaftigkeit als für die Depression, die mit Selbstverleugnung einhergeht. Und es hilft, sich vor Augen zu halten, dass der wirklich schwierige Teil die Angst vor dem Unbekannten ist, es ist nie wirklich das Unbekannte.

    Veränderung braucht Zeit, Rückschläge sind Teil des Lernprozesses

    Es ist noch ziemlich neu, dass ich nicht mehr nach Stabilität „da draußen“ suche und meine Entscheidungen auf Kosten von Wahrhaftigkeit treffe. Wenn ich bedenke, dass ich so über 30 Jahren gelebt habe, dann ist es nicht so verwunderlich, dass ich mich von Zeit zu Zeit dabei ertappe, dass ich doch mal wieder die Umstände für mein Gefühl von Heimalosigkeit oder Entfremdung verantwortlich machen möchte. Es ist einfach Gewohnheit, das ist alles. Wenn ich das so sehe, kann ich anerkennen, was für ein Fortschritt es ist, dass ich dieses Heimweh-Gefühl inzwischen richtig interpretieren kann. Ich weiß, wenn ich es fühle, bedeutet das nicht, dass ich an einen bestimmten Ort zurück gehen sollte. Es bedeutet, dass ich nicht mit mir selbst in Kontakt bin. Glüklicherweise verfüge ich über Techniken,  die mich wieder mit mir in Kontakt bringen, und ich habe das Glück, Menschen in meinem Leben zu haben, die mir helfen, wenn ich nicht alleine weiterkomme. Mit anderen Worten: Ich habe alles, was ich brauche.

    Weglaufen vor mir selbst & Das Leben ist schön, wo immer ich bin | Die zwei Seiten der Wahrheit

    Einer meiner wichtigsten Anker in dieser Hinsicht ist derzeit eine andere Wahrheit, auf die Jaruh mich aufmerksam gemacht hat: Das Leben ist schön, wo immer ich bin, wenn ich es mir so gestalte. Ich mag es, wie die beiden wichtigsten Erkenntnisse dieses Jahres (bisher jedenfalls) – dass ich vor mir selbst davonlaufe, und dass das Leben schön ist, wo immer ich bin – von derselben Person zu mir gebracht wurden. Danke Jaruh. (Siehste, auch wenn ich aus unseren Gesprächen mit Notizen gehe, die lauten „Ich bin eine Erdbeere“ oder „Mein Geist ist das Zentrum meines Nichts“, so erinnere ich mich doch an das wirklich Wichtige). Ich mag es auch, wie sie sich zu widersprechen scheinen, denn so ist die Wahrheit – sie ist immer beides.

    Das Leben schön machen | Manchmal braucht man ein bisschen Hilfe

    Hier bin ich jetzt: Ich habe in letzter Zeit nicht viel von mir hören lassen, weil der Beginn dieser Reise nicht ganz so wundervoll war, wie ich es erwartet hatte. Selbst wenn ich so in Dinge verstrickt bin, dass ich nicht weiß, was vor sich geht, wenn ich einfach nur der Welt die Schuld geben will und wenn ich wirklich nichts wertschätzen kann, dann will ich das dennoch nicht so mitteilen, denn ich weiß, dass es nicht die Wahrheit einer Situation ist. (Und ich möchte meine Mama wirklich nicht beunruhigen. Ich habe mich schon ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt, als ich über die Lebensmittelvergiftung gepostet habe.) Doch wenn ich in einem solchen Zustand bin, habe ich auch das Gefühl, dass ich nicht einfach „etwas Fröhliches“ posten kann, weil es einfach nicht meiner Gefühlslage entspricht. So wenig wie ich Jammern mag, gefällt mir die Idee auch nicht, die Illusion zu erzeugen, dass alles gut ist, wenn ich es das gerade nicht wirklich spüren kann.

    Deshalb bin ich sehr froh, dass ich mich wieder wie ich selbst fühle – glücklich. Es bedeutet, wenn ich mich daran erinnere, dass „das Leben schön ist, wo immer ich bin, wenn ich es so mache“, dann kommen Ideen zu mir, wie ich es schön kann. Das hat einfach nicht funktioniert, als ich zu Beginn dieser Reise in diesem Schockzustand war. Es bedeutet auch, dass ich Lust habe, mich wieder mitzuteilen.

    Ich möchte mich bei meinem Mentor Irka bedanken, denn dies war eine der Situationen, in denen ich nicht in der Lage war, mich selbst an den Haaren aus dem Sumpf herauszuziehen. Sie war die Person, die mir geholfen hat zu verstehen, was vor sich ging und Rituale zu schaffen, die mir helfen, wieder mit mir selbst in Kontakt zu kommen und zu bleiben. Ich arbeite sehr gerne mit Irka, denn obwohl ich sie ursprünglich gebucht habe, um mir beim Start meiner Selbständigkeit zu helfen, glaube ich fest daran, dass sich das Leben nicht so fein säuberlich in verschiedene Schubladen aufteilen lässt. Ich glaube, dass alles zusammenhängt, und ich glaube, dass in jedem Lebensbereich, in dem wir nach Erfolg streben, unser Wohlsbefinden die Grundlage für alles ist. Ich schätze es sehr, eine Mentorin zu haben, die das weiß und die in der Lage ist, das ganze Bild zu sehen und auf allen Ebenen zu arbeiten. Danke, Irka!

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Was ist mit Road to Walden?

    English

    Als ich beschloss, Road to Walden als Titel dieses Blogs fallen zu lassen, lag es nicht daran, dass ich dachte, die Suche sei beendet. Ich werde immer auf diesem Weg sein, der nach Zuhause im Innen führt, während ich mir auch bewusst bin, dass genau das „Unterwegs“ auch das Zuhause ist.

    Ich beschloss, den Titel zu ändern, weil er, abgesehen von den vielen wunderbaren Dingen, die Thoreaus Walden für mich darstellt, auch eine Vorstellung repräsentiert, die ich in diesem Stadium meines Lebens hinter mir lasse: die Vorstellung, dass die Suche nach Glück (= Zuhause) darin besteht herauszufinden, wie wenig man braucht, um zufrieden zu sein. Ich stimme immer noch zu, dass Glück nicht im „Zeug“ liegt, und ja, es stimmt, dass so vieles von dem, was wir tun, um uns einen Lebensstil zu leisten, von dem wir glauben, dass er notwendig ist, um uns glücklich zu machen, uns zum genauen Gegenteil führt. („Die Masse der Menschen führt ein Leben in stummer Verzweiflung„, wie Thoreau es so treffend beschreibt).

    An diesem Punkt in meinem Leben ist die Frage, wie wenige Dinge es braucht um glücklich zu sein, nicht mehr so ​​interessant, auch wenn ein Teil meines Verstandes immer noch dieses Spiel spielt („Werde ich mir auf dieser Reise neue Quellen für ein regelmäßiges Einkommen erschließen bevor mein Erspartes aufgebraucht ist?“ ist einer dieser Klassiker, die an manchen Tagen in der Wiederholungsschleife gespielt wird). So wie ich es sehe, müssen die beiden nicht miteinander verbunden sein. Ich bin nicht mehr daran interessiert, finanziellen Wohlstand und weltliche Besitztümer zu verurteilen. Es ist möglich, sehr wenig „Zeug“ und Geld zu haben und glücklich zu sein. Es ist möglich, sehr wenig zu haben und unglücklich zu sein. Es ist möglich, viel zu haben und glücklich zu sein, und es ist möglich, viel zu haben und unglücklich zu sein. Wie gesagt: das Experiment, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein, ist meiner Meinung nach keine wirklich interessante Frage mehr.

    Ich weiß, das mag seltsam klingen, weil es genau das ist, was ich gerade lebe. Ich besitze nicht mehr, als ich in meinen Rucksack packen kann und beweise mir jeden Tag, dass es sehr gut möglich ist, mit sehr wenigen Dingen glücklich zu sein. (Und ja, an manchen Tagen: Nicht so glücklich, aus allen möglichen Gründen). Wie immer zählt die Absicht dahinter. Ich glaube zwar wie gesagt, dass das Glück nicht in materiellen Dingen liegt, aber ich glaube auch, dass die Ablehnung materieller Dinge jedoch das Spiel nicht verändert – man spielt nur im anderen Team. Das Jagen von Reichtum und Gegenständen nur um der Sache willen ist für mich ebenso uninteressant wie ihre Verdammung, mit der Begründung, dass du weißt, dass sie dich nicht glücklich machen werden. Denn freudlose Askese ist auch nicht der Weg zum Glück. Ich denke, wenn man sich dadurch bestärkt fühlt zu sehen, dass man mit sehr wenig gut auskommen kann, dann ist dies eine freudvolle und somit wertvolle Erfahrung, und das ist definitiv auch ein Teil dieser Reise.

    An diesem Punkt interessiert mich jedoch am meisten das Konzept des Loslassen. Ich bin daran interessiert, alles zu genießen, was das Leben zu bieten hat, einschließlich materiellen Wohlstandes, ohne es zu meinem goldenen Kalb zu machen. Ich weiß, das ist etwas sehr „modernes“ (The Secret / das Gesetz der Anziehung), und das war in dieser Form vermutlich einfach kein Thema der Zeit für Thoreau *. Road to Walden hat diesen Aspekt, der inzwischen für alle Bereiche meines Lebens zu einem Angelpunkt geworden ist, dementsprechend nicht wirklich zum Ausdruck gebracht.

    sarineturhede.com ist eine offensichtliche Wahl – und manchmal sind die offensichtlichen Dinge eben genau richtig. Mein Weg ist immer noch von anderen inspiriert (und ich finde immer noch jede Menge Wahrheit in Walden, jedes Mal, wenn ich es mal wieder in die Hand nehme). Aber es ist eben mein Weg.

    * Obwohl, wer weiß – Thoreau lebte nur ein Jahr und nicht sein ganzes Leben in Walden Pond. Vielleicht war also die Frage, mit wie wenig Besitz man auskommen kann, auch für ihn keine lebenslange Sinnfrage …

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Whatever happened to Road to Walden?

    When I decided to let go of Road to Walden as the title of this blog, it was not because I thought the search had ended. I will always be on that road, which is the road to the home within, while also aware that that destination is right here, right now, on this road.

    I decided to change the title because apart from the many wonderful things that Thoreau’s Walden represents to me, it also represents a notion which I am leaving behind at this stage in my life: the notion that the quest for happiness (= home) is about finding out how little you need to be content with. I still agree that happiness isn’t in „stuff“, and yes, it is true that so much of what we do in order to afford a lifestyle we think is necessary to make us happy leads us to the exact opposite („lives of quiet desperation“ anyone?).

    Yet at this point I feel the question of how little I can live with isn’t all that interesting to me anymore, even though some part of my mind is still playing that game („Will I run out of money on this trip before I can access new sources of steady income?“ is one of those classics on repeat in my head some days). The way I see it now, the two don’t have to be connected, although my brain is still pretty wired that way. I am not interested in tying finical wealth and worldly possessions to judgement anymore. It’s possible to have very little „stuff“ and money and be happy. It’s possible to have very little and be unhappy. It’s possible to have a lot and be happy, and it’s possible to have a lot and be unhappy. At this point I feel like an experiment on how little it takes for one to be happy is not really the interesting question.

    I know that might sound strange because it is exactly what I am living right now, not owning more than I can fit into my backpack, proving to myself everyday that yes, it’s very possible to be happy with very little stuff (and yes, some days: not so happy, for all kinds of reasons). As always, it’s the intention behind it that counts. I do believe that while it’s true, happiness isn’t in material objects, rejecting them for that reason is not changing the game – you’re just playing on the other team. Chasing wealth and objects just for the sake of it is just as uninteresting to me as it is rejecting them just because you know they won’t make you happy. Because guess what: joyless asceticism isn’t the road to happiness, either. I imagine that if you feel empowered by experiencing how little you can make do with, then that can be a joyful and thus valuable experience, and that is definitely part of this journey, too.

    At this point however I am most interested in the notion of non-attachment. I am interested in enjoying all that life has to offer, including material wealth, without making it my golden calf. I know that is something very „now“ (The Secret/the Law of Attraction), and that just really wasn’t on the menu for Thoreau*. It felt like Road to Walden wasn’t really including this aspect which has become a focus for me in all areas of my life.

    The idea to change the title to www.sarineturhede.com was triggered by the process of revamping the site overall in order to showcase my work better but the actual reason behind it was that I wanted to mark for myself that this is my path now, the one that’s still inspired by others but where I am the pioneer after all.

    * Although who knows – he only lived at Walden Pond for about a year and not his whole life, so I maybe the question of how little you could live with wasn’t a lifelong quest for Thoreau, either …

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Sheffield, Tasmania (AU) | Photo journal

    DE – Bin seit einer Woche in Sheffield auf Tasmanien (oder „Tassie“, wie die Einheimischen sagen). Ich wohne bei dem Bruder meiner Freundin Lisa und seiner Familie. Es ist ein schönes Gefühl, von Menschen, die ich eigentlich gar nicht kenne (wir haben vor meiner Ankunft einmal kurz geskyped), so herzlich aufgenommen zu werden. Danke Em & Jan! Und so sieht’s hier aus.

    EN – I’ve been in Sheffield, Tasmania (or „Tassie“, as its called by the locals) for a week now. Staying with my friend Lisa’s brother and his family. It’s a wonderful feeling, being welcomed so warmly into the homes and lives of people even though we didn’t know each other (we skyped once briefly before I came here). Thanks Em & Jan! And this is what it looks like.

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    EN – My hosts have a nice garden with lots of flowers and veggies. This is an after picture from the other day when I dug up the weed on one of those beds. Maybe I should have taken a before as well … | DE – Meine Gastgeber haben einen schönen Garten mit vielen Blumen und Gemüse. Ein Nachher-Bild von neulich, als ich ein Beet von Unkraut befreit habe. Vielleicht hätte ich auch eines vorher machen sollen …

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    Globe artichoke | Artischocke
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    EN – I lovelovelove calendula, so I am thrilled to find it everywhere around here. | DE – Ich liiiiebe Ringelblumen. So toll, dass sie hier überall blühen.
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    EN – Jan’s workshop. He built it himself (he’s a carpenter). The little cabin where I’m staying is right behind it. I love how you can see the mountains pretty much wherever you are. They’re always right there at the horizon. | DE – Jans Werkstatt. Er hat sie selbst gebaut (er ist Schreiner). Die kleine Hütte, in der ich wohne, liegt direkt dahinter. So schön, dass man Blick auf die Berge hat, egal wo man sich befindet. Sie sind immer am Horizont zu sehen.
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    EN – They have very tasty honey here on Tasmania. | DE – Superleckeren Honig gibt’s hier auch.
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    EN – I’d like to think that some of it comes from this tree. Who knows. | DE – Mir gefällt die Vorstellung, dass er vielleicht gerade hier in diesem Baum entsteht. Wer weiß.
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    EN – Sheffield is also dubbed the town of murals. This one’s by the fruit and veggie shop that has a nice selection of local and organic produce. | DE – Sheffield ist auch als Stadt der Wandmalereien bekannt. Das hier ist am Gemüsehändler, der eine schöne Auswahl an lokalproduziertem Biogemüse und -obst hat.
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    EN – There’s a really community garden where anyone can come and participate. Emily and I went there this morning and planted some of her seedlings. | DE – Es gibt einen tollen Gemeinschaftsgarten in der Stadt, bei dem jeder mitmachen kann. Emily und ich waren heute Morgen dort und haben ein paar ihrer Stichlinge gesetzt.

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    EN – Like I said, I love how you can see the mountains everywhere. | DE – Wie gesagt, schön, dass sie von überall zu sehen sind, die Berge.

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    EN – Also love the pretty houses. | DE – Auch die hübschen Häuschen hier gefallen mir sehr.
    20171112_08-12-11Sheffield
    EN – And the vintage feel of the signs of the stores. Small town charme. | DE – Und der Vintage-Look der Schilder an den Geschäften. Kleinstadtcharme.

     

     

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Heliotrop | Sarines Kristallorakel

    English

    Eine Vision braucht Erdung und umgekehrt ist das Leben hier auf Erden viel erfüllender, wenn es von einer Vision geleitet wird.

    Es ist gut, Träume und Visionen für dein Leben zu haben. Es bedeutet, dass du mit deinem Ursprung, deinem Himmel, verbunden bist. Denk nur daran, dass je größer die Träume sind, oder besser gesagt: Je stärker dein Wunsch ist, sie hier auf der Erde zu manifestieren, desto wichtiger ist es, dich selbst zu erden. Es ist einfach eine Frage des Gleichgewichts.

    Nur die Vision ist nicht genug, um den Traum zu verwirklichen. Nur in der physischen Welt zu sein, kann zu einem Gefühl von Leere führen. Du brauchst beides, die Verbindung zu deinem Himmel ebenso wie zu dieser Erde.

    Wenn Du also große Träume hast, denk daran, dich zu erden. Wie machst du das? Der einfachste Weg ist es, auf Deinen Körper und seine Bedürfnisse zu achten. Iss gut (und damit meine ich nicht eine bestimmte Diät, sondern einfach, was bei dir Wohlbefinden erzielt). Achte darauf, dir Pausen zu gönnen. Suche dir einen Platz in der Natur, an dem du dich gerne aufhältst. In der Natur zu sein ist eine großartige Möglichkeit, dich sowohl mit dir selbst als auch mit der Erde als Ganzes und ihren Bewohnern zu verbinden. Besuchen Sie diesen Ort häufig, nicht für eine bestimmte Aktivität, sondern erlaube es dir hier einfach zu sein.

    Die Vorstellung, dass man diese Dinge überspringen könnte, um mehr Zeit für „produktivere“ Aktivitäten zu haben, ist irreführend. Auf die Dauer verliert man lediglich den Fokus, wenn man es versäumt, am Boden zu bleiben.

    Und umgekehrt: Wenn dich allein die Belange der physischen Welt beschäftigen, ist es wichtig, dass du dir Zeit zum Träumen gibst. Egal wie bedrückend die Belastungen, die du empfindest, sein mögen. Nein, diese Zeit ist gerade dann wichtig, wenn du dich so überwältigt fühlst, dass Zeit zum Träumen wie ein unerschwinglicher Luxus erscheint. Wie machst du das? Nimm dir Zeit für „nichts“. Lass einfach Deine Gedanken ziellos wandern, tu etwas nur aus purer Freude. Dies hilft, dich als kreativer Kanal zu öffnen, was wiederum bedeutet, dass du dich in die Lage bringst, Ideen und Träume zu empfangen, die darauf warten von dir bemerkt zu werden.

    Mehr Info über meine Angebote für dich als Kristallheilerin und Künstlerin gibt es auf meiner Business-Seite:

    https://sarineturhede.com/healingart/

     

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Heliotrope | Sarine’s Crystal Oracle

    deutsch

    A vision needs grounding, and life here on earth is so much more fulfilling if it is guided by a vision.

    It’s good to have dreams and visions for your life. It means that you are connected with your origin, your heaven. Just remember that the bigger your dreams, or rather: the stronger your desire to manifest them here on earth, the more important it is to ground yourself. It’s simply a question of balance.

    Only the vision isn’t enough to actualize the dream, only being in the physical world can lead to a feeling of lack of purpose. You need both, the connection to your heaven as well as this earth.

    So when you have big dreams, make sure you remember to ground yourself. How do you do that? The simplest way is to pay attention to your body and its needs. Eat well (and by that I don’t mean following a specific diet, just eat whatever makes you feel comfortable in your skin). Make sure you get enough rest. See to it that you have a place in nature where you like to be. Being in nature is a great way to connect both with yourself as well as the earth and its inhabitants as a whole. Visit that place frequently, not for any particular activity, just allow yourself to be there.

    The notion that you could skip any of these things in order to make more time for more „productive“ activities is misguided because you will lose your focus in the long run if you neglect to stay grounded.

    And vice versa: if you find yourself consumed by the concerns of the physical world only, it is important that you allow yourself some time to dream. No matter how hard the burdens you might feel seem to press down on you. Especially when they feel so overwhelming that taking time to dream seems like an outrageous indulgence. So how do you do that? Take some time for „nothing“. Just let your thoughts wander aimlessly, do something just for the sheer joy of it. This helps you to open up as a creative channel, which in turn means you are in a position to receive those ideas and dreams that are waiting for you to notice them.

    More information about my Healing Art on my business website: https://sarineturhede.com/healingart/

    Let’s connect:

    Instagram @healing.art.by.sarine

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    Etsy: https://www.etsy.com/de/shop/HealingArtBySarine

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Sydney | Photojournal

    DE – Nachdem ich mich Montag etwas sortiert habe, bin ich Dienstag nach Sdyney reingefahren (mein Airbnb liegt etwas außerhalb, was dank der superguten und günstigen öffentlichen Verkehrsmittel nichts macht).

    Meine Route an diesem Tag:

    Town Hall – Hyde Park – Botanischer Garten – Opernhaus – Circular Quai – The Rocks – über die Brücke – Kirribilli – Lady Gowry Lookout – mit der Bahn zurück zum Circular Quai – mit der Fähre zurück bis Parramatta – von dort waren es nur noch wenige Stationen mit der Bahn zu meiner Unterkunft

    EN – After getting settled in on Monday, I went in to town on Tuesday. My Airbnb is in a suburb but thanks to the great public transporting system that doesn’t matter at all.

    My route that day:

    Town Hall – Hyde Park – Botanic Garden – the Opera House – Circular Quai – The Rocks – across the bridge – Kirribilli – Lady Gowry Lookout – back to Circular Quai by train – the ferry to Parramatta – back home by train, which was only a few more stops from here

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    I saw this when I came out of the Town Hall station – a good sign, don’t you think?
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     These purple trees are everywhere. At first I thought they looked fake but I like them now.

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    The Calyx at the Botanic Garden …
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    … a huge green wall.

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    You know that one.
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    Circular Quai, seen from the Opera House.
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    Still Circular Quai. The size of that cruise ship though!
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    That’s what the Opera House looks like from up close.

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    From the bridge. On the left is Kirribilli House, the secondary official residence of the Prime Minister.
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    Kirribilli

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    This lookout lies a little hidden, past Kirribilli House.
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    These ferries are also part of the public transport system.

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  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Bangkok & Sydney| The inner journey

    My last night in Bangkok got pretty ugly since I fell ill with food-poisoning. I hadn’t even eaten from one of the little food stalls in the street that night, like I had the day before. I had been to a rstaurant. Either way, it was a long and sleepless night, and by Sunday I was seriously doubting I would make it to the airport, let alone to Australia.

    Note to self: the no. 1 tourist attraction is never low-key, even if it is a temple

    Since I had to check out of the hotel by noon (at that point I was lucky enough to only be exhausted, my body was done with the cleansing process) but the flight was in the evening, I thought it might be a good idea to keep it low-key. Like going to the temple of the giant reclining buddha. In hindsight one might ask if maybe I had emptied parts of my brain during the night as well, since the number one tourist attraction obviously didn’t turn out to be a good destination for a quiet outing. To top things off, you had to go there by boat. It went surprisingly well, and I thought to myself, if I can do this, I am going to be good to board the plane that night. I felt a little queasy was when I smelled food, and I was extremely thirsty but could only take tiny sips if I wanted to keep the water down. As far as discomfort goes, that was pretty ok compared to the previous night.

    As long as I’m alive … As long as it’s the right soda!

    The way to the airport was pretty awful though, and I thought I might need to ask for help which almost certainly would have meant missing the flight. All I wanted at that point was leaving this city, though, so I was determined ta make it. And I did. At the airport all that was left was extreme fatigue – and I was incredibly thirsty for Coca Cola. I hardly ever drink coke, or any other soda. And here I was, with a desire as bad as an addict. Since for some reason it just had to be „the right kind“, too, I found myself going through several stores, because, of course, most of them only had Pepsi … Life can be funny that way, one minute all you wish for is to live (or die, depending on how drama-inclined you are), the next nothing seems more crucial than getting the right soda … Don’t you just love the irony of that?

    Sent back off the airplane – That could have been me!?

    It gets even more ironic: I was sitting in the middle row of seats, on the left side. Then came two empty seats, then another woman who was looking like she wasn’t feeling very well. It turned out – you guessed it – that she had fallen ill with food poisoning. The crew called a doctor, and the lady was sent off the plane. Of course I felt sympathetic to the woman but I also thought: that could have been me. Thank God it wasn’t! … That’s how I suddenly found myself alone with an entire row of seats, meaning, I was finally able to stretch out and sleep. Such a blessing after the ordeal of the previous night. I didn’t wake up until they started serving breakfast.

    All just coincidence – right?

    Thus my short visit to Bangkok ended with kind of a shock. And you might know me well enough by now to know that I don’t believe in coincidence. I am convinced that this wasn’t just some random bout of food poisoning. I believe there has been a process of transformation at work in my body. When I left for Sweden for my two semesters abroad in 2007, I fell ill, too, which I could not explain at all, because I had never been afraid to travel. My parents, who had come to Bremen to see me off, even went to get painkillers. I flew anyway – and at the hostel in Stockholm, where I had a stopover, I felt more miserable than ever in my life. When I arrived in Sundsvall, everything was fine again. What I did not realize at the time was how significant this stay abroad would be. After all, I had no idea that I would move to this country and live there for six years, three of them at the place where I „just happened“ to spend my year abroad …

    Explanations make it easier for me to accept a situation

    I think this trip is similar, but of course, I’m more aware that this experience will make an impact on the rest of my life. So I’m not really surprised by this physically exhausting start, though that does not take away the shock of the experience. I just always find it comforting to have an explanation. That way I do not have to go into resistance and try to fight something that I can not change anyway.

    Sleepless in Sydney – homesick …

    The shock came not only from the food poisoning. I could still feel it during my first two days here in Australia. Due to the time difference and the sleep disturbance that comes with it (I do not belong to the people who can fall asleep easily anyway), I felt pretty out of it, and this of course also affects the mind. Tuesday night, when I was tossing and turning in bed, I really hit the low point. I felt so out of place (even though I am staying at a very nice Airbnb, I have a room with a family, so it reminds me a bit of my exchange year in the US, which was such a positive experience) and it felt like I would never be able to feel „right“ again anywhere.

    … but where is home?

    I was so homesick, and at the same time the feeling was not directed to a specific place. Or rather, along with the thought „I want to go back to xyz“ (in fact, it’s usually the nature in Sweden I miss, when the homesickness sneaks up on my), came the certainty that this is not my home. That if I really did give in to the feeling and decided to quit everything and book a ticket to xyz, I would just end up feeling that I was not „right“ there.

    Home is where you are – The real reason for this journey

    A while ago, I was wondering what the true purpose of this trip is. Even though it may be true that the idea was born out of a certain impulse to escape (namely exactly the feeling „I’m not right here, so I’m getting out of here„), I was sure that there was something else to it. Because I am convinced that on a deeper level, the trip is still right and meaningful. So what is the real reason? I am convinced that it is about finding the home in me. Because that’s what I’ve come to realize about homesickness: it overcomes me when I cannot feel myself, when I cannot recognize myself in my surrounding.

    If you do not recognize yourself in the world, claim your place in it

    The world is our mirror, and if we stand in front of the mirror and we do not recognize ourselves in it, then that is scary. But the real reason why we cannot see ourselves is that we do not occupy our space. It is understandable that we contract in a strange environment, instead of expanding. It is not immediately clear to us where and how we can take our spot in this strange place. It was this phase of disorientation I found myself in when I arrived here in Australia.

    Belonging and alienation – both are in you, not in your surrounding

    I am firmly convinced that this experience, uncomfortable as it may have been at first, was important for me. Because it did not allow me to project my idea of ​​“home“ onto my surroundings. Because that’s my pattern, right? I like a place, I call it home. It gets uncomfortable, I draw the conclusion, this is not home, I move on. I believe that in reality the comfort and the restlessness, the sense of belonging and the sense of alienation are in me – not in the places.

    In this initial phase of disorientation, the feeling of alienation was just very strong – and also the pain of it. When I realized that, the feeling of being lost did not immediately disappear, but at least I could remember that the answer to my grief was to take my place. That’s how I can feel me again and THAT is the real feeling of home.

    Claim your space – Be that which you feel is missing

    How do you claim your space? For me, it means starting by observing what exactly it is that I miss in a given place. I believe that we are claiming our space (which is the same as fulfilling our life’s purpose) as we bring into the world what we miss in it. It may sound somewhat counter-intuitive that we should be what we feel is lacking, but the more I put this belief to the test, the more I see: that’s how it works. When I do for others what I wish somebody would do for me, then I actually get the feeling that I long for – it is as if I receive what I give.

    I often feel that the mothering energy is missing in my life, in the places where I am. By now I know that this feeling is a call to me: Be caring to others.

    I mentioned that my Airbnb is a room in the house of a family. The mom happens to be abroad this week. The father and the son are great, still, at first I felt that it would have been nice having another woman in the house. It took a moment for me to understand: you may not be the mother, but you are here now. And the answer to what I can do here is so simple: give the kid some attention. I often lack the energy when it comes to playing with children. But that is not even required of me! The son of my hosts is already very happy when I just listen to him and watch him play. When I came back from my trip to the Blue Mountains yesterday, he came to the door right away and gave me a big hug. That made me very happy and I am becoming more and more aware that my ideas about what the world expects of me, what great things I have to accomplish to be enough or to „live up to my potential“ are completely out of scale!

    It’s the tiny little things that count and make up our life’s accomplishments. Those are the ones that make up our everyday life – and those are the first ones we overlook when we look ponder the purpose of our life, because we think that it must be something larger than life.

    „I see you“ is my life’s purpose. And it’s the present moment that reveals to me in what way I can live up to it.

     

     

  • Bewusst Leben,  Sarines Reisen

    Bangkok & Sydney| Die innere Reise

    Am letzten Abend in Bangkok hatte ich eine ziemlich üble Lebensmittelvergiftung. Und dabei hatte ich an dem Abend gar nicht wie am Tag zuvor von einem dieser offenen Straßenstände gegessen, wo man ja vermuten könnte, dass sowas einem westlichen Magen schnell mal passieren kann. Ich war in einem Restaurant gewesen. Wie auch immer, jedenfalls war es eine schlaflose Nacht und ich hatte Sonntag echt Angst, es nicht zum Flughafen geschweige denn nach Australien zu schaffen.

    Merke: Die Touristenattraktion Nr. 1 zu besuchen, ist keine ruhige Aktivität, auch wenn es sich dabei um einen Tempel handelt

    Da ich um 12h aus dem Hotel auschecken musste (da war ich zum Glück nur noch schlapp, die ganzen „Entleerungsprozesse“ waren durch) und der Flug aber erst abends ging, dachte ich, es sei vielleicht eine gute Idee, etwas Ruhiges zu machen – wie zum Beispiel den Tempel mit dem riesigen liegenden Buddha zu besuchen. Rückblickend legt die Idee die Frage nahe, ob ich beim Entleeren meines Körpers nicht auch einige Teile meines Gehirns abgegeben habe … denn natürlich entsprachen weder der Tempel als Touristenattraktion Nr. 1 noch der Weg dorthin der Definition von „etwas Ruhiges“! Noch dazu involvierte der Weg dorthin Bootfahren. Es ging aber erstaunlich gut und ich sagte mir, wenn ich das hier schaffe, dann bekomme ich auch den Flug auf die Reihe. Die Übelkeit hielt sich zum Glück tatsächlich zurück. Schlimm war es nur, wenn es irgendwo nach Essen roch. Und dass ich nach dieser Nacht extrem durstig war, aber nur Minischlückchen trinken konnte, wenn ich das Wasser unten behalten wollte.

    Hauptsache Leben – Hauptsache die richtige Cola!

    Irgendwie ging es, nur auf dem Weg zum Flughafen kam dann nochmal eine Schreckensphase, in der mir so schlecht wurde, dass ich dachte, gleich jemanden um Hilfe bitten zu müssen. Das wollte ich wirklich nicht, denn das hätte mit Sicherheit bedeutet, dass ich den Flieger nicht schaffe und alles in mir wollte doch plötzlich nur noch weg aus dieser Stadt! Es ging zum Glück vorüber. Am Flughafen war dann nur noch große Müdigkeit – und ein unglaublicher Durst auf Coca Cola!? Ich trinke wirklich so gut wie nie Cola (und auch sonst keine Limo), deshalb war es ein bisschen lustig. Ich hatte wirklich ein suchtartiges Verlangen nach dem Zeug. Es musste aus irgendwelchen Gründen auch Coca Cola sein, also klapperte ich ein paar Läden ab (die meisten hatten nämlich Pepsi), um „die richtige“ Cola zu finden. Schon komisch, im einen Augenblick ist alles egal, Hauptsache Leben (oder Sterben, je nachdem, wie dramatisch man drauf ist) – und im nächsten Augenblick ist nichts wichtiger als die richtige Zuckerbrause zu finden … Das menschliche Leben, also echt ey!

    Wieder aus dem Flugzeug geschickt – Das hätte ich sein können!?

    Es wird noch ironischer: Im Flugzeug saß ich in der mittleren Reihe, außen an der Seite, dann waren zwei leere Sitze – und dann saß dort auf dem anderen äußeren Platz eine Frau, die ziemlich mitgenommen aussah. Es stellte sich heras, dass sie – na was wohl – eine Lebensmittelvergiftung hatte. Die Crew rief einen Arzt und sie musste den Flieger wieder verlassen. Abgesehen davon, dass ich Mitgefühl für die Frau empfand, war da natürlich auch der Gedanke: Das hätte ich sein können! Gott sei dank bin ich es nicht … So kam es, dass ich plötzlich in einer komplett leeren Reihe saß und mich sogar hinlegen konnte, was nach der Nacht davor echt ein Segen war. Ich wachte dann auch erst wieder zum Frühstück auf.

    Alles nur Zufall – oder?

    So endete also mein kurzer Bangkok-Aufenthalt mit einem ziemlichen Schock. Und du kennst mich inzwischen ja vielleicht gut genug um zu wissen, dass ich nicht an Zufälle glaube. Ich habe das Gefühl, dass das nicht einfach eine Lebensmittelvergiftung war, sondern das da einfach ein ziemlich gewaltiger Transformationsprozess im Körper am Werk war. Als ich 2007 für meine Auslandssemester nach Schweden aufbrach, hatte ich schlimmes Reisefieber, was ich mir überhaupt nicht erklären konnte, da ich bis dahin nie aufgeregt war zu reisen. Meine Eltern, die für den Abschied nach Bremen gekommen waren, sind sogar noch zur Apotheke gegangen, um Schmerzmittel zu besorgen. Ich bin „natürlich“ trotzdem geflogen – und in der Jugendherberge in Stockholm, wo ich Zwischenstop einlegte, ging es mir so elend wie noch nie in meinem Leben. In Sundsvall angekommen war dann alles wieder gut. Was mir damals nicht bewusst war war, was für eine große Bedeutung dieser Auslandsaufenthalt für den weiteren Verlauf meines Lebens haben würde. Ich hatte ja keine Ahnung, dass ich letztlich sechs Jahre in diesem Land leben würde, davon drei an dem Ort, an dem ich „zufällig“ meine Auslandssemester verbrachte …

    Erklärungen machen es mir leichter, eine Situation zu akzeptieren

    Ich denke, mit dieser Reise ist es ähnlich, wobei mir natürlich deutlicher im Bewusstsein steht, dass dies eine einschneidende und wegweisende Erfahrung in meinem Leben ist. Also bin ich nicht wirklich von diesem körperlich sehr anstrengenden Auftakt überrascht, auch wenn das den Schock des Erlebnisses nicht mildert. Immerhin, ich finde es immer tröstlich, eine Erklärung zu haben. Dann muss ich nicht auch noch in den Widerstand gehen und mich damit abmühen zu versuchen etwas zu bekämpfen, was ich sowieso nicht ändern kann.

    Schlaflos in Sydney – Heimweh …

    Der Schock kam aber nicht nur von der Lebensmittelvergiftung. Ich spürte, dass er noch hier in Australien andauerte. Durch die Zeitverschiebung und die damit einhergehende Schlafstörung (ich gehöre ja sowieso nicht zu den Menschen, die so ohne weiteres einschlafen können) fühlte ich mich zusätzlich angeschlagen und das wirkt sich natürlich auch auf den Geist aus. Dienstag Nacht, als ich schlaflos im Bett lag, war ich so richtig fertig. Ich fühlte mich so fehl am Platz (dabei bin ich sogar in einem richtig netten Airbnb gelandet, habe ein Zimmer bei einer Familie, so dass es mich ein bisschen an mein Austauschjahr in den USA erinnert, was ja wirklich eine sehr schöne Erfahrung war). Es fühlte sich an, als würde ich mich nirgends jemals wieder „richtig“ fühlen können.

    … aber wo ist Zuhause?

    Ich hatte richtig dolles Heimweh und gleichzeitig das Gefühl, dass das Gefühl sich gar nicht auf einen bestimmten Ort richtete. Bzw., sobald ich dachte „Ich will wieder nach xy“ (tatsächlich vermisse ich meistens die Natur in Schweden, wenn sich so ein Heimwehgefühl einschleicht), kam gleich das ganz deutliche Wissen, dass das nicht mein Zuhause ist. Dass, falls ich nun wirklich dem Gefühl nachgeben würde und mich entschließen, alles abzubrechen und ein Ticket nach wohin auch immer zu buchen, mich dann dort wieder das Gefühl überfallen würde, nicht „richtig“ dort zu sein.

    Zuhause ist, wo du bist – Der wahre Grund für diese Reise

    Ich hatte mich ja vor einer Weile mit der Frage beschäftigt, was der Sinn und Zweck dieser Reise ist. Auch wenn es stimmen mag, dass die Idee dazu aus einem gewissen Fluchtimpuls (nämlich genau dem Gefühl „Ich bin hier nicht richtig, also breche ich alle Zelte ab und gehe woanders hin“) geboren wurde, so war ich mir sicher, dass da auch noch etwas anderes hinter steckte. Denn auf einer tieferen Ebene, so meine Überzeugung, ist die Reise dennoch stimmig und sinnvoll. Also was ist der eigentliche Grund? Ich bin überzeugt, dass es darum geht, das Zuhause in mir zu finden. Denn das habe ich inzwischen über das Heimwehgefühl erkannt: es überkommt mich, wenn ich mich nicht spüren kann, wenn ich mich nicht in meiner Umgebung wiederfinden kann.

    Wenn du dich in der Welt nicht erkennst, nimm deinen Platz ein

    Die Welt ist unser Spiegel und wenn wir vor dem Spiegel stehen und wir uns darin nicht erkennen, dann ist das beängstigend. Aber der eigentliche Grund, warum wir uns nicht sehen können ist, dass wir unseren Raum nicht einnehmen. Dass wir uns in einer fremden Umgebung reflexartig erstmal zusammenziehen, anstatt uns auszudehnen, ist verständlich. Uns ist nicht sofort klar, wo und wie wir an diesem fremden Ort unseren Platz einnehmen können. In dieser Phase der Orientierungslosigkeit befand ich mich, als ich hier in Australien ankam.

    Zugehörigkeitsgefühl und Heimatlosigkeit – beides liegt in dir, nicht in deiner Umgebung

    Ich bin fest davon überzeugt, dass genau diese Erfahrung, so unangenehm sie sich im ersten Augenblick anfühlen mochte, wichtig für mich war. Denn sie gestattete es mir nicht, den Halt, den ich in meiner Vorstellung von „Zuhause“ suche, auf meine Umgebung zu projizieren. Denn das ist ja mein Muster, nicht wahr? Ich fühle mich an einem Ort wohl, ich nenne ihn Zuhause. Irgendwann beschleicht mich Unwohlsein, ich ziehe den Schlussatz, das hier ist nicht Zuhause, ich gehe weiter. Dabei ist es in Wahrheit ja so, dass das Wohlsein und das Unwohlsein, mein Zuhause und meine Heimatlosigkeit in mir liegen.

    In dieser anfänglichen Phase der Orientierungslosigkeit war das Gefühl der Heimatlosigkeit einfach sehr stark – und auch das Leid daran. Als mir das klar wurde, verschwand nicht sofort das Gefühl des Verlorenseins, aber ich konnte mich immerhin darin erinnern, dass die Antwort auf mein Leid ist, meinen Raum einzunehmen. So kann ich mich wieder spüren und DAS ist das echte Zuhausegefühl.

    Nimm deinen Raum ein – Sei das, was dir fehlt

    Wie nimmt man den eigenen Raum ein? Für mich bedeutet es, erstmal zu beobachten, was genau es ist, das mir an dem jeweiligen Ort fehlt. Denn ich glaube, dass wir unseren Raum einnehmen (was das gleiche ist wie unsere Aufgabe erfüllen), wenn wir das in die Welt bringen, was wir in ihr vermissen. Es mag etwas kontra-intuitiv klingen, dass wir das sein sollen, was uns fehlt, aber je mehr ich diesen Glauben durch Taten auf die Probe stelle, desto mehr stelle ich fest: genau so funktioniert es. Wenn ich das für andere tue, was ich mir wünschte, dass jemand es für mich täte, dann stellt sich bei mir tatsächlich das Gefühl ein, nach dem ich mich sehne – als hätte ich das erhalten, was ich gegeben habe.

    Ich vermisse oft ein Gefühl von Mütterlichkeit in meinem Leben, an den Orten, an denen ich mich befinde. Inzwischen weiß ich, dass dieses Gefühl ein Appell an mich ist. Sei fürsorglich zu anderen.

    Ich sagte ja, dass mein airbnb ein Zimmer im Haus einer Familie ist. Nun ist es so, dass die Mutter diese Woche unterwegs ist. Der Vater und der Sohn sind sehr nett zu mir, aber im ersten Moment fand ich es dennoch schade, dass nicht auch eine Frau anwesend ist. Es dauerte einen Augenblick, bis ich verstand: du bist zwar nicht die Mutter, aber du bist jetzt hier. Und die Antwort, was ich hier tun kann, ist so einfach: dem Kind beim Spielen Gesellschaft leisten. Mir fehlt oft die Energie, wenn es darum geht, mit Kindern zu spielen. Aber das ist gar nicht von mir gefordert! Das Kind meiner Gastgeber ist schon total glücklich, wenn ich ihm zuhöre und ihm beim Spielen zuschaue. Als ich gestern von meinem Ausflug zurück kam, kam er auch sofort an die Tür und fiel mir zur Begrüßung um den Hals. Das hat mich sehr gefreut und mir wird immer mehr bewusst, dass ich oft völlig überzogene Vorstellungen davon habe, was die Welt von mir erwartet, welch große Taten ich vollbringen müsste um zu genügen oder „mein Potenzial zu erfüllen“.

    Es sind die winzig kleinen Dinge die zählen und unser Lebenswerk ausmachen. Diejenigen, die den Alltag bestimmen – und das sind die ersten, die wir übersehen, wenn wir uns mit der Frage nach unserer Lebensaufgabe befassen, weil wir meinen, dass sich dahinter etwas unfassbar Außergewöhnliches verbergen müsste.

    „Ich sehe dich“ ist eine meiner Lebensaufgaben. In welcher Form ich sie erfüllen darf, das präsentiert mir der Augenblick.

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    Bangkok während der Bestattungszeremonie von König Bhumibol| Reisetagebuch

    26. Oktober

    Eigentlich ist wohl heute eher Tag 2, da ich ja gestern schon angekommen bin. Aber da ich gestern nichts weiter unternommen habe, als mein Hotel aufzusuchen, mich einzurichten und den Pool zu testen, zähle ich ab heute. Dank wenig Schlaf im Flugzeug konnte ich gut einschlafen, dafür wachte ich nachts auf und lag eine Weile wach – und brachte es einfach nicht fertig, mich nach meinem Wecker zu richten. Als ich das nächste mal wach wurde, war es nach 10. Und ich war genauso platt, als wäre es 2 Uhr nachts – was es für meinen Körper vermutlich auch noch war. Ich begann den Tag, wie ich ihn am Abend zuvor beendet hatte – im Pool, in der Hoffnung, dass Aufweichen vielleicht beim Aufwachen helfen könnte. Tat es auch. Nach einer Weile war ich dann in der Lage, mich anzuziehen und den Tag anzugehen.

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    Vom Pool aus kann man auf noch mehr Wasser schauen. 🙂

    Ich hatte schon vor einer Weile einen kleinen Guide auf einem Reiseblog (Nerd Nomads) gefunden, mit Vorschlägen für ein 3-Tage-Bangkok-Programm, die sich gut anhörten. Der Guide heißt What To Do In Bangkok – A 3 Day Bangkok Itinerary. Auf dem gleichen Blog gab es auch einen Artikel mit Besprechungen/Empfehlungen von Unterkünften in den jeweiligen Stadtteilen, den ich ebenfalls sehr hilfreich fand und durch den ich letztlich auch mein Hotel gefunden habe.

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    Die Straße, in der mein Hotel liegt.

    Der Name Pas Cher Hotel de Bangkok ist nicht nur lustig, das Hotel ist wirklich nicht teuer. Zum Glück ist es trotzdem sehr gut, nicht nur wegen dem Pool auf der Dachterrasse: habe ein sehr geräumiges Zimmer (wenn ich die Rezeptionistin beim Einchecken richtig verstanden habe, bin ich ge-upgradet worden, warum auch immer), das WLAN funktioniert einwandfrei und vom Straßenlärm ist bei geschlossenem Fenster nichts zu hören. Frühstück werde ich morgen testen, denn das habe ich heute ja verschlafen. Ach ja, das Wichtigste (für mich jedenfalls): die Dusche hat ordentlichen Druck. So. Now you know Bescheid.

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    In der Straße gibt es viele Essstände. Blumendekoration anlässlich der Bestattungszeremonie von König Bhumibol.

     

     

    Ich hatte mir für heute vorgenommen, wie im Guide empfohlen, mit der Fähre den Fluss hochzuschippern und mir diverse Tempel und Denkmäler anzusehen (vor allem Wat Pho, den Tempel mit dem riesigen liegenden Buddha). Der Plan ließ sich so nicht wirklich umsetzen, denn heute war die Bestattungszeremonie für König Bhumibol, (was ich sogar gelesen aber irgendwie wohl doch nicht registriert hatte).

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    Aud dem Weg zum Sathorn Taksin Pier kam ich überall an schlangestehenden Trauernden vorbei.

    Auf die Fähre kam ich noch. Die war heute sogar gratis, ebenso wie Wasserflaschen, die an vielen Ständen ausgeteilt wurden. Ich hatte immerhin so viel verstanden, dass sie nicht die ganze Strecke fahren würde, sondern nur bis zur Memorial Bridge, dass der reguläre Bootsverkehr erst wieder am 14h in Betrieb sei.

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    An der Memorial Bridge.

    Ich war ziemlich beeindruckt davon, dass es überhaupt nicht stressig war, in diesem Menschenmeer mitzutreiben, das zu den diversen Gedenkstätten unterwegs war, um dem König die letzte Ehre zu erweisen. Etwas anderes blieb mir gar nicht übrig, als dem Strom zu folgen und es war irgendwie ganz schön. Wie gesagt, gar nicht stressig, die Menschen und der Ort hier strahlen eine unglaubliche Gelassenheit aus. Alle trugen schwarz, ich hatte zufällig immerhin eine schwarze Hose an, aber ich hatte so oder so nicht das Gefühl, dass mir oder meinem weißen Hemd jemand sonderlich Beachtung schenkte. Touri eben, und davon gibt’s hier genügen, auch wenn ich an diesem Tag oft lange Ausschau halten musste, um andere zu sichten.

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    Ich hatte das Glück, dass jemand irgendwie verstand, dass ich zum Wat Pho-Tempel wollte und er mich quasi dorthin lotste. Es ist so schön zu erleben, wie hilfsbereit Menschen manchmal sind, einfach nur so, und mit wie wenigen Worten man sich verständigen kann. Da machte es mir fast nichts mehr, dass ich am Ziel schließlich erfuhr, dass dieser Tempel heute geschlossen habe. D. h., ich fand es wirklich nicht so schlimm, denn irgendwie war dieser ganze Weg dorthin schon ein Erlebnis gewesen.

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    Beeindruckend – die kunstvollen Blumenarrangements an den Gedenkstätten.

    Ich war trotzdem vom vielen Laufen und der Hitze doch etwas schlapp geworden und hatte ja auch noch nichts gegessen … Das Café, das ich betrat, war voll. Als ich fragte, ob ich die Toilette benutzen dürfe, schickte man mich zum Hotel am Ende der Straße, das offenbar zum Café gehörte und wo ich nicht Schlange stehen müsse. Ich war zugegeben etwas skeptisch, ging aber trotzdem zu dem Hotel und es war tatsächlich ganz nett, mit einem Restaurant am Wasser, weshalb ich mich dazu entschied, hier auch zum Essen zu bleiben. Die Preise waren natürlich etwas gehobener als an den Straßenständen, aber es waren doch so viele Einheimische im Lokal, dass ich nicht das Gefühl hatte, in einer kompletten Touristenfalle gelandet zu sein. Ich bestellte Pad Thai (mein erstes, also habe ich keinen Referenzrahmen, aber es war lecker!) und saß eine ganze Weile einfach nur um auszuruhen. Ich war zufrieden, dass ich an diesem Ort gelandet war, den ich von mir aus vermutlich nie gefunden hätte. Noch so eine schöne Fügung.

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    The Deck by the River hatte zwar eine schöne Terrasse, aber mittags war es etwas zu heiß dort. Also saß ich wie die anderen Gäste drinnen.

    Als ich mich irgendwann auf den Rückweg machte, stellte ich fest, dass die Menschenmengen mich zwar nicht stressten, dass ich deswegen aber noch lange keine Lust hatte, ewig Schlange zu stehen, was zu diesem Zeitpunkt die einzige Möglichkeit war, um mit einer der Fähren zurück zu fahren. Also beschloss ich zu laufen, es sah auf der Karte auch ganz simpel aus. Simpel war es auch – aber ganz schön weit!

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    Einfach immer nur geradeaus gehen …

    Wenn ich zum ersten Mal an einem Ort bin, bin ich gerne zu Fuß unterwegs, einfach um ein Gefühl für die Dimensionen zu bekommen. Ich hatte ja schon vom Sky Train, der mich vom Flughafen in die Stadt fuhr, gesehen, dass Bangkok groß ist. Der Spaziergang zurück gab mir dann nochmal ein Gefühl dafür, wie groß – und heute habe ich ja nur einen Teil der Stadt abgelatscht!

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    Genug zu bestaunen gab es auf jeden Fall.

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    Als ich in meinem Viertel wieder ankam, steuerte ich dann auch direkt den Massage-Salon an, der mir heute Morgen auf dem Weg zur Fähre aufgefallen war. Die erste Fußmassage meines Lebens und ganz sicher nicht die letzte. Die Masseurin fragte mich öfter zwischendurch „You happy?“, was ich immer bejahte. Obwohl sie vermutlich wissen wollte, ob ich mit der Behandlung zufrieden sei, erschien es mir trotzdem sehr passend, dass sie mich fragte, ob ich glücklich sei. Und es ist ein schönes Gefühl, die Frage ehrlich mit Ja beantworten zu können.

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    König Bhumibol war bei seinem Volk sehr beliebt. Das waren die Worte der Masseurin und das war an diesem Tag auch ganz deutlich zu spüren.

    Inzwischen war es 18h und als ich zurück ins Hotel kam ging ich, ihr ahnt es, erstmal wieder in den Pool (den außer mir übrigens niemand wirklich zu nutzen scheint). Zu Abend aß ich an einem Stand auf der Straße und auch hier machte es nichts, dass ich das Menü-Schild nicht verstand (bis auf den Preis, 50 BHT), ich deutete einfach auf die Zutaten, die alle schön aufgereiht standen und dann gebraten wurden.

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    Wenn ich Wat Pho wirklich sehen will, dann muss ich entweder meinen einzigen verbleibenden (ganzen) Tag, also morgen, darauf verwenden, noch einmal die gleiche Route wie heute zu machen – oder ein anderes Mal nach Bangkok zurück kommen. Ich glaube, ich bin eher für letztere Alternative … Morgen will ich in den Park. Es gibt zwar viel Grün in den Straßen, aber ich brauche doch ein bisschen mehr.